Fast 15 Jahre an der Spitze
Ende Mai geht Polizei-Chef Uwe Lehne in den Ruhestand

Fast 15 Jahre hat Polizeidirektor Uwe Lehne die
Polizeiinspektion Harburg geleitet   Foto: thl
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thl. Buchholz. Heute auf den Tag genau sind es noch 30 Tage, dann geht bei der Polizeiinspektion (PI) Harburg eine Ära zu Ende. Am Montag, 31. Mai, wird Inspektionsleiter Uwe Lehne acht Tage nach seinem 62. Geburtstag in den Ruhestand versetzt - nach fast 15 Jahren an der Spitze der PI.
Geboren im Landkreis Peine, machte Uwe Lehne in Braunschweig sein Abitur und stieg danach direkt in den Polizeidienst ein. "Den Beruf habe ich von der Pike auf gelernt", blickt der passionierte Kampfsportler zurück. Nach seiner sechsmonatigen Ausbildung in Bad Iburg begann seine Karriere bei der Bereitschaftspolizei in Braunschweig im mittleren Dienst. Später wurde Lehne im Streifendienst beim Innenstadtrevier in Hannover eingesetzt. 1983 absolvierte er seinen Aufstiegslehrgang für den gehobenen Dienst und kam anschließend als Dienstabteilungsleiter nach Seevetal.
1994 folgte der Aufstiegslehrgang für den höheren Dienst. Eine Polizeireform, die im gleichen Jahr stattfand, machte es möglich, dass Lehne sich als Leiter des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) bewerben konnte und auch prompt eine Zusage erhielt. "Ich war damals der erste Schutzmann in Niedersachsen, der eine Kripo-Abteilung leitete", erzählt er stolz. Nach einem Jahr "Ausbildung" beim ZKD in Lüneburg übernahm der damalige Polizeirat Uwe Lehne die Leitung der Abteilung in Buchholz und hatte diese bis 2000 inne. Anschließend wurde ihm für vier Jahre die Leitung des Polizeikommissariates in Buchholz übertragen, bevor Lehne für zwei Jahre die Leitung der PI Heidekreis übernahm.
Im Jahr 2006 kehrte Uwe Lehne an seine alte Wirkungsstätte zurück und übernahm die Leitung der PI Harburg, die er bis heute innehat.
Dass ein Beamter eine Dienststelle so lange leitet, ist eher ungewöhnlich. Aber Lehne dachte nie an einen Wechsel. "Ich hatte hier eine spannende Zeit und habe die Entwicklung des Landkreises mitbekommen", blickt er zurück. Dabei sieht er noch einige Probleme für den Landkreis, die nicht krimineller Art sind. "Die Bevölkerungszahl wächst, es fehlt aber adäquater Wohnraum", so Lehne. "Zudem wird sich der Hamburger Hafen immer weiterentwickeln. Die aufkommenden Probleme mit der Infrastruktur müssen wir gemeinsam mit Hamburg lösen."
Dienstlich hat Uwe Lehne viel erlebt. So hat er z.B. seit 1994 jeden Castor-Einsatz in verschiedenen Leitungsfunktionen mitgemacht. Als herausragend bezeichnet Lehne auch einen Kriminalfall, bei dem der Täter einen Lebensmittelkonzern erpressen wollte. "Wir haben fast zwei Wochen nahezu rund um die Uhr gearbeitet, dann klickten bei einer fingierten Geldübergabe die Handschellen", erinnert sich der heutige Polizeidirektor.
Jetzt freue er sich auf den Ruhestand, versichert der scheidende Polizei-Chef. "Meine Frau Wiebke und ich haben schon viele Pläne. Wir wollen ausgedehnte Fahrradtouren machen, uns ein Wohnmobil kaufen und Europa bereisen", blickt Uwe Lehne in die Zukunft. Zudem wolle er seine Sprachen (Englisch, Französisch, Russisch) aufbessern. Beim Sport will es der "Bald-Ruheständler" künftig ruhiger angehen lassen. Statt Kung-Fu steht jetzt Tai-Chi auf dem Trainingsplan.
Die Entwicklung des Landkreises und vor allem der Polizei will Lehne trotzdem weiterhin im Auge behalten. "Mit rund 420 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist unsere Inspektion im Vergleich zu anderen nicht so schlecht aufgestellt, und bisher sind wir auch gut durch die Pandemie gekommen", bekräftigt er. Im Gegenzug wisse er aber auch, dass z.B. die Liegenschaft in Winsen sanierungsbedürftig ist. Lehne: "Es laufen zwar verschiedene Gespräche, was gemacht werden könnte, die ich teilweise auch mit angestoßen habe, deren Ausgang ich jetzt aber im aktiven Dienst nicht mehr erlebe."
• Wer Nachfolger von Uwe Lehne wird, steht noch nicht fest.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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