Das WOCHENBLATT fragt seine Leser
Gibt es Kriminalitätsschwerpunkte im Landkreis Harburg?

Eine offene Drogenszene - so wie auf diesem Foto - gibt es im Landkreis angeblich nicht   Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
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  • Eine offene Drogenszene - so wie auf diesem Foto - gibt es im Landkreis angeblich nicht Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
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(thl). In Buchholz wird eine Frau in der City sexuell belästigt, wenige Wochen vorher werden zwei Männer von einer Gang durch die halbe Innenstadt gejagt, einer von ihnen sogar verprügelt und ausgeraubt.
Szenenwechsel: Am Winsener Bahnhof fühlen sich immer wieder Bürger belästigt, weil sie dort von Personen grundlos bepöbelt werden. Im Schlosspark wird offen mit Drogen gehandelt.
Die Liste der Orte im Landkreis, an denen sich normale Bürger nicht wohl fühlen und Angst haben, Opfer von Kriminellen zu werden, ließe sich fortsetzen. Doch gibt es diese Kriminalitätsschwerpunkte im Landkreis wirklich? Oder ist es eher ein subjektives Empfinden der Bürger? Das WOCHENBLATT fragte bei der Polizeiinspektion Harburg nach.
Zunächst einmal: "Der Begriff 'Kriminalitätsschwerpunkt' wird gern genutzt, ist aber rechtlich nicht definiert. Die Fragestellung zielt darauf ab, ob die Polizei an bestimmten Orten aufgrund der Lagebilder und Erkenntnisse besondere Präsenz zeigt oder schwerpunktmäßig Kontrollen durchführt", erklärt Polizeisprecher Jan Krüger. "Diese sogenannten 'verrufenen oder gefährlichen Orte', die über eine gewisse Dauer polizeiliche Maßnahmen begründen, haben wir im Landkreis Harburg nicht." Solche Orte seien beispielsweise offene Drogenszenen mit dem entsprechenden Straftatenaufkommen, oder auch räumlich eng zu begrenzende Bereiche, in denen beispielsweise eine starke Häufung von Taschendiebstählen oder Körperverletzungsdelikten zu erkennen sei.
"Das Kriminalitätsgeschehen verteilt sich im Landkreis Harburg analog zur Bevölkerungsdichte und zur baulichen Struktur", so Krüger weiter. "Dort, wo viele Menschen auf engem Raum leben, gibt es mehr Straftaten pro Fläche. Bei manchen Delikten gibt es eine temporäre Häufung. So zeigen unsere Lagebilder, dass manche Betrugstaten, wie betrügerische Anrufe bei Menschen einer Gemeinde oder eines Vorwahlbereiches, gehäuft innerhalb weniger Tage erfolgen. Dies hat nach unserer Einschätzung damit zu tun, dass die Täterschaft die Telefonverzeichnisse systematisch abarbeitet."
Eine weitere regionale Häufung sehe man bei schweren Diebstählen an und aus Kraftfahrzeugen. "Hier hat es in den vergangenen drei Monaten im Raum Buchholz deutlich mehr Taten gegeben als beispielsweise im Raum Winsen oder Seevetal", weiß der Beamte.

Unsere Leser sind gefragt

(thl). Liebe Leser, wie ist Ihre Meinung? Ist im Landkreis Harburg tatsächlich in der Regel eitel Sonnenschein? Oder haben Sie andere Erfahrungen gemacht? Schreiben Sie uns eine Mail mit Ihren Erlebnissen an thomas.lipinski@kreiszeitung.net.

Eine offene Drogenszene - so wie auf diesem Foto - gibt es im Landkreis angeblich nicht   Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
In der Buchholzer Lindenpassage soll es im vergangenen Jahr zu einem sexuellen Übergriff auf eine Frau gekommen sein  | Foto: lm
Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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