Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Tönnhausen
Jugendliche sind Feuer und Flamme
In eine lebendige Zeltstadt verwandelt sich in dieser Woche ein großes Gelände am Ortsausgang von Tönnhausen in Richtung Hunden. Dort bietet das 26. Kreisjugendfeuerwehrzeltlager rund 1.100 Jugendlichen und 450 Betreuern aus 86 verschiedenen Wehren eine einzigartige Mischung aus Spaß, Lernen und Gemeinschaft. Auch zwei Wehren aus Bad Lauterberg und Winsens polnischer Partnerstadt Drezdenko sind dabei, was das internationale Flair der Veranstaltung unterstrich.
„Es ist beeindruckend, zu sehen, wie viel Begeisterung und Engagement die Jugendlichen mitbringen“, freut sich Oliver Bachmann, Fachbereichsleiter für Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreisfeuerwehr. „Die Vorbereitung des Zeltlagers ist eine enorme logistische Herausforderung, aber das Leuchten in den Augen der Kinder macht jede Anstrengung wett.“
Dank niedriger Gebühren konnte jeder Jugendliche teilnehmen
Dank der ehrenamtlichen Arbeit der Betreuer konnten die Teilnahmegebühren niedrig gehalten werden – pro Kind waren es 150 Euro für die Woche, der Rest wird durch Sponsoren gedeckt. Ein umfangreiches Programm mit acht spannenden Spielen sorgte für Abwechslung. Breakball, Tchoukball, Tamburello, Cornhole, Tic-Tac-Toe mit Staffellauf, Völkerball, Spiele ohne Grenzen und ein Orientierungsmarsch standen auf dem Programm. Jede Gruppe übernahm einmal den Lagerdienst.
Auch in der Freizeit kam keine Langeweile auf. Die Spielefabrik mit Action-Hüpfburgen, eine Wasserbahn und Bullriding, eine Station zum Kistenklettern, Human Soccer, ein Entschleunigungszelt zum Ausruhen sowie ein Kreativzelt für Bastelarbeiten boten zahlreiche Möglichkeiten zur Beschäftigung. Täglich fand ein gemeinsames Antreten statt, bei dem Kreisjugendfeuerwehrwart Eike Rohte wichtige Infos weitergab, motivierende Ansprachen hielt sowie Geburtstage und Erfolge von Teilnehmern feierte.
Die Jugendlichen wohnen in einer Zeltstadt, die dank des warmen Wetters sogar Pools erlaubt. Beim "Tag der offenen Tür" am Mittwoch besuchten Familien die Kinder. Handwerksbetriebe und Behörden stellten ihre Berufe vor und gaben den Jugendlichen Einblicke in verschiedene Arbeitswelten. „Feuerwehr und Handwerk gehören zusammen. Da nutzen wir gern die Gelegenheit, Jugendlichen das Handwerk nahezubringen. Viele von ihnen denken schon über ihre berufliche Zukunft nach", so Oliver Bachmann.
Abwechslungsreiches Programm inklusive Lagerzeitung
Ein besonderes Highlight ist die Lagerzeitung, die aufgrund hoher Papierkosten nur online verfügbar ist. Diese digitale Zeitung ermöglicht es den Kindern und Eltern, Grüße zu hinterlassen, Nachrichten zu lesen und sich über das Programm zu informieren. „Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust", erklärte Bachmann. „Einerseits möchte ich die Jugendlichen motivieren, das Handy weniger zu beachten. Aber die Online-Zeitung ist eine großartige Möglichkeit, die Verbindung zur Außenwelt aufrechtzuerhalten und interne Nachrichten auszutauschen, ohne den eigentlichen Geist des Zeltlagers zu verlieren.“ Die Kinder hatten offensichtlich viel Spaß daran. Immer wieder fütterte das Redaktionsteam die Zeitung mit neuen Berichten zum Informieren, Ablachen oder um Gewinner zu feiern. Die Kids konnten die Gerüchteküche füttern.
Auf dem Marktplatz, wo die Ortswehr Essen und Getränke verkaufte, können die Kinder sich Eis, Wurst oder andere Leckereien gönnen. „Im Versorgungszelt wird ständig frisch gekocht. Die Kinder haben jederzeit die Möglichkeit, sich hier am Obstbuffet zu bedienen und sich Getränke zu besorgen. Wer unzufrieden ist, kann sich hier eine Wurst holen oder mal ein Eis holen“, sagte Oliver Bachmann augenzwinkernd und fügte hinzu: „Außerdem hat die Ortswehr hier die Möglichkeit, ihre Vereinskasse etwas zu füllen.“
206 Kinder trainierten während des Zeltlagers für die Leistungsspange - höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehr -, die am Freitag verliehen wird. "Die Kinder sind so stolz. Sie passen nach der Verleihung durch keine Tür mehr, so groß wachsen sie dort", berichtet Bachmann schmunzelnd. Er selbst sei erst im Erwachsenenalter zur Feuerwehr gekommen und habe diese Auszeichnung nicht erhalten. „Das reiben sie mir dann gern unter die Nase“, sagte er grinsend.
Nächstes Jugendzeltlager findet 2026 statt
Abends waren ein Nachtmarsch, Public Viewing des EM-Fußballspiels Deutschland gegen die Schweiz, ein Bingo-Abend, ein Human-Soccer-Turnier, das Chaos-Spiel oder auch eine Lager-Disco mit DJ angesagt. Während jüngere Kinder manchmal mit Heimweh zu kämpfen hatten, wuchsen die älteren Kinder über sich hinaus und übernahmen Verantwortung.
"Nach dem Zeltlager ist vor dem Zeltlager", betont Oliver Bachmann. „Die Planung für das nächste Zeltlager im Jahr 2026 läuft bereits. Ein solches Event auf die Beine zu stellen, erfordert viel Vorbereitung, aber es lohnt sich immer wieder.“
Redakteur:Anika Werner aus Winsen |
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