Landkreis Harburg und Landkreis Stade
Lehrgangsmangel bei den Feuerwehren
Alarm bei den Feuerwehren in den Landkreisen Harburg und Stade: Dringend benötigte Lehrgangsplätze an den niedersächsischen Akademien, die den Ausbildungsstand der Wehren sicherstellen, stehen nicht mehr zur Verfügung. "Statt wie vor Corona zwischen rund 380 und knapp 500 Lehrgängen im Jahr, haben wir in 2023 nur noch 260 Plätze bekommen, von denen auch noch 61 online abgehalten werden", sagt Harburgs Kreisbrandmeister Volker Bellmann. Das sei deutlich zu wenig, unterstreicht der Feuerwehr-Chef.
Insbesondere bei den Truppführer-Lehrgängen, die die Grundlage für alle weiteren Führungslehrgänge sind, gebe es einen gewaltigen Stau. Statt der benötigten 253 Ausbildungslehrgänge habe der Landkreis Harburg gerade einmal 38 erhalten. Ähnlich sei das Bild bei anderen Lehrgängen für Führungskräfte. "Dabei ist die Ausbildung dringend notwendig, damit die Kameraden die Ämter, in die sie gewählt wurden, auch ausüben können", betont Bellmann und fügt hinzu: "Man hat das Gefühl, dass der Stellenwert der Feuerwehr in Niedersachsen nicht mehr so hoch ist."
Eine deutliche Ansage in Richtung Politik!
Nicht anders sieht es im Landkreis Stade aus. Gerade einmal 35 Prozent der erforderlichen Lehrgangsplätze stehen in diesem Jahr zur Verfügung. Nur die Hälfte der vom SPD-geführten Innenministeriums angestrebte Quote. Das Problem: Die Feuerwehr kann so ihre künftige Führungskräfte und Ortsbrandmeister nicht mehr vorzeitig vernünftig ausbilden.
Aber warum fehlen so viele Lehrgangsplätze? Seit drei Jahren befände sich das Land in einer andauernden und sich stets erneuernden Krisenbewältigungssituation, heißt es aus Hannover. Und weiter: Der Stau bei den Lehrgängen sei eine Nachwirkung der Beschränkungen während der Corona-Pandemie. Gleichzeitig sei aber auch der Ausbildungsbedarf gestiegen. Deswegen würden die aktuellen Kapazitäten mit den Anforderungen nicht ausreichen. Ein Grund, warum man jetzt auch Online-Lehrgänge anbiete. Und: Es soll mehr Lehrpersonal eingestellt werden.
Wann ist mit einer Entspannung der Situation zu rechnen? "Wir bitten um Geduld", heißt es aus dem Ministerium.
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