Luxuswagen im Visier - Auto-Mafia hat sich auf das Ausschlachten von hochwertigen Fahrzeugen spezialisiert

Lenkrad, Mittelkonsole, Airbags, Schalthebel - die Diebe nahmen alles mit, was sie schnell ausbauen konnten | Foto: Polizei
  • Lenkrad, Mittelkonsole, Airbags, Schalthebel - die Diebe nahmen alles mit, was sie schnell ausbauen konnten
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(thl). Stefan H. (44) stellte seinen VW Phaeton abends bei sich vor dem Haus ab. Der Wagen ist gerade mal ein halbes Jahr alt. Als H. morgens zur Arbeit fahren will, traut er seinen Augen nicht. Sein Pkw sieht völlig anders aus, ist aufgebrochen und regelrecht ausgeschlachtet. Lenkrad, Bordcomputer, Airbags - alles ausgebaut. Der Schaden beträgt mehrere tausend Euro.
So wie dem Unternehmensberater, geht es derzeit vielen Autobesitzern im Landkreis Harburg. Denn die Auto-Mafia hat sich auf das Ausschlachten von hochwertigen Pkw spezialisiert.
"Moderne Autos sind nicht immer leicht zu klauen", weiß ein Fahnder der Polizei. "Deswegen suchen sich die Gauner andere Möglichkeiten. Es werden einfach die Seitenscheiben eingeschlagen und die Fahrzeuge dann entkernt."
Wehe, du fährst einen VW. Fahrzeuge dieser Marke sind am begehrtesten bei den Ganoven. Dicht dahinter in der Gunst der Verbrecher liegen BMW. Erst mit weitem Abstand folgt Mercedes. "Wir verzeichnen pro Monat rund 60 Taten an Diebstählen aus Kraftfahrzeugen", erzählt Polizeisprecher Jan Krüger auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Hinzu kommen etwa 30 weitere Taten von "Diebstählen an Kfz". Dahinter stecken z.B. der Ausbau von Scheinwerfern oder die Demontage von Stoßfängern. Das macht durchschnittlich drei Taten pro Tag aus. Der Schaden, der dabei entsteht ist enorm.
Als Täter vermutet die Polizei in den meisten Fällen organisierte Banden. Denn der Profit ist hoch. Für ein geklautes Navi bekommen die Diebe im Ausland rund 100 Euro. Da "verdienen" die Gangster bei einer nächtlichen Aufbruchstour mal schnell 1.000 Euro und mehr.
Schützen kann man sich kaum vor solchen Taten. Und die Aufklärungsquote ist gering. Dafür steigt für Autobesitzer die Wahrscheinlichkeit, dass Diebe, nachdem sie einmal Erfolg hatten, öfters kommen, leider an. Was nicht gerade sehr beruhigend sein dürfte.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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