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Bandererde tritt für die CDU an

Mehr Straftaten und hohe Aufklärungsquote
Polizei stellt Sicherheitsbericht 2023 für den Landkreis Harburg vor

Mit dem Sicherheitsbericht (v. li.): Landrat Rainer Rempe, Julia Martens (Leiterin Zentraler Kriminaldienst Polizeiinspektiion Harburg), Sebastian Pölking (Einsatzleiter PI Harburg) und Thomas Ring, Präsident der Polizeidirektion Lüneburg | Foto: Bernhard Frosdorfer
  • Mit dem Sicherheitsbericht (v. li.): Landrat Rainer Rempe, Julia Martens (Leiterin Zentraler Kriminaldienst Polizeiinspektiion Harburg), Sebastian Pölking (Einsatzleiter PI Harburg) und Thomas Ring, Präsident der Polizeidirektion Lüneburg
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"Der Landkreis Harburg gehört zu den sichersten in Niedersachsen, auch wenn manche Bürger aufgrund verschiedener Faktoren ein etwas anderes Empfinden haben." Das betonte Thomas Ring, Präsident der Polizeidirektion (PD) Lüneburg, jetzt im Winsener Kreishaus. Dort stellten Ring, Polizeioberrätin Julia Martens als Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion (PI) Harburg sowie Polizeioberrat Sebastian Pölking, Einsatzleiter der PI Harburg, den Sicherheitsbericht 2023 vor. 

Thomas Ring untermauerte sein Sicherheits-Fazit mit der Zahl der erfassten Straftaten pro 100.000 Einwohner. Mit 5.068 Taten bewege sich der Landkreis Harburg hier weit unter dem Nachbarkreis Lüneburg (7.541) und dem Landesdurchschnitt (6.796). Ring räumte gleichzeitig ein, dass das negative Gefühl vieler Menschen unter anderem auf die weltpolitische und wirtschaftliche Lage zurückzuführen sei. Auch der jüngste Terroranschlag in Solingen mit drei Toten und mehreren Verletzten spiele mit hinein. "Die Menschen sollen dadurch in ihrem Sicherheitsempfinden aber nicht zu sehr beeinträchtigt werden", betonte der PD-Chef. Sebastian Pölking von der PI Harburg kündigte an, dass beim Buchholzer Stadtfest (6. bis 8. September) und beim Christopher-Street-Day in Winsen (7. September) die Polizei mit starker Präsenz vor Ort und bei Bedarf Ansprechpartner für die Besucher sein werde.

Im Berichtsjahr 2023 wurden für den Bereich der PI Harburg insgesamt 13.272 Straftaten statistisch erfasst. Das waren 134 Taten (+1,02 Prozent) mehr als 2022. Innerhalb der PD Lüneburg verzeichnet die PI Harburg den drittniedrigsten Zuwachs an Fallzahlen. Die Aufklärungsquote nahm um 1,04 Prozentpunkte zu und liegt bei 61,17 Prozent. Den Löwenanteil der Straftaten bilden mit 35 Prozent die Eigentumsdelikte.

Die Zahl der Sexualdelikte im Bereich der PI Harburg lag dem Bericht zufolge 2023 bei 366 Fällen (101 mehr Taten als 2022). Davon entfielen 196 Taten (etwa 54 Prozent) auf den Bereich "Verbreitung pornografischer Inhalte", und dabei insbesondere auf Verbreitung und Besitz kinderpornografischer Inhalte. Alarmierend sind hier die massiven Anstiege der Fälle von Jugendpornografie um knapp 367 Prozent (von sechs auf 28 Taten) und bei der Kinderpornografie um gut 82 Prozent (von 86 auf 157 Taten). Die Tatverdächtigen waren überwiegend Erwachsene zwischen 30 und 40 Jahre (56,19 Prozent), gefolgt von Jugendlichen (23,45 Prozent). Die Aufklärungsquote betrug hier 91,26 Prozent - die höchste seit zehn Jahren.

Jugendkriminalität: Im Berichtsjahr 2023 waren von den insgesamt 6.250 ermittelten Tatverdächtigen 862 Personen 14 bis 17 Jahre alt und damit minderjährig. Das entspricht einem Anteil von 13,8 Prozent. Weitere 421 (6,74 Prozent) Verdächtige zählen zur Altersgruppe der Heranwachsenden (18 bis 20 Jahre). 2022 lag der Anteil der Minderjährigen bei 14,52 Prozent, der der Heranwachsenden bei 8,31 Prozent. Jugendliche Tatverdächtige sind insbesondere bei Diebstahlsdelikten und Rohheitsdelikten (Raub, Körperverletzung) häufig involviert. 

Mit Blick auf die Verkehrsunfallstatistik verkündete PD-Präsident Thomas Ring schließlich, dass es 2023 mit 7.090 Unfällen im Bereich der PI Harburg "einen neuen Höchstwert" gegeben habe. Die Zahl der Crashs, bei denen Menschen verletzt worden seien, bewege sich jedoch mit 868 auf dem "niedrigsten Niveau der letzten zehn Jahre".  

Der Sicherheitsbericht 2023 ist zu finden unter https://www.pd-lg.polizei-nds.de/startseite/kriminalitat/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-2023-der-pd-luneburg-116153.html


- Buchholzer CDU für mehr Sicherheit in der Nordheidestadt

(ce). Auch weil der Sicherheitsbericht 2023 "weiterhin hohe Fallzahlen in der Kriminalstatistik bescheinigt", fordert die CDU-Fraktion im Buchholzer Stadtrat eine bessere Aufenthaltsqualität und mehr Sicherheit in der Nordheidestadt. Sie hat einen entsprechenden Antrag zur Beratung im Ordnungsausschuss gestellt. 

"In Gesprächen mit Bürgern, Einzelhändlern, Lehrern, Unternehmern und anderen Teilen der Stadtgesellschaft wird immer wieder deutlich, dass die Aufenthaltsqualität und das Sicherheitsgefühl in Buchholz eingeschränkt sind. Die jüngsten Ereignisse in deutschen Innenstädten bestätigen diese Wahrnehmung", erklärt die CDU auch mit Blick auf den Terroranschlag in Solingen. Kriminalität und Gewalt im Buchholzer Stadtgebiet würden immer mehr ansteigen. Beispiele hierfür seien die jüngste Razzia im Drogenmilieu und die Gewalt unter Jugendlichen.

Die Stadt Buchholz solle daher die Voraussetzungen zur Schaffung und Implementierung einer sogenannten Stadtpolizei (vergleichbar mit der Ordnungspolizei in Hessen und Lüneburg) prüfen. Hier würden Aufgaben der Polizei an die Ordnungsbehörde übertragen. "Zu den Aufgaben der Stadtpolizei könnten die Überwachung städtischer Satzungen und anderer Rechtsvorschriften, Präventivstreifen, das Bearbeiten von Hinweisen und Beschwerden, das Durchsetzen behördlicher Einzelanordnungen, die Erteilung von Platzverweisen, die Begleitung von Versammlungen und Ermittlungstätigkeiten gehören", so die CDU.

Zur Erhöhung der Polizeipräsenz in der Innenstadt solle die Stadt zudem in Abstimmung mit der PI Harburg die Einrichtung einer Citywache im Bereich "Kabenhof" oder "Peets Hoff" prüfen. Die Wache solle "für eine Sicherheitspartnerschaft zwischen Stadt und Polizei sorgen. Ziel der engen Zusammenarbeit ist die Verbesserung von Sicherheit und Ordnung in der Innenstadt".

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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