20 Jahre Gewaltschutzgesetz
Polizei und BISS im Landkreis Harburg gemeinsam gegen häusliche Gewalt

Dörthe Heien von der BISS und Carsten Bünger im Gespräch über die neue Präventionskampagne | Foto: Polizei
  • Dörthe Heien von der BISS und Carsten Bünger im Gespräch über die neue Präventionskampagne
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(thl). Mit Datum 1. Januar 2002 (!) ist das Gesetz zum zivilrechtlichen Schutz vor Gewalttaten und Nachstellungen (Gewaltschutzgesetz - GewSchG) in Kraft getreten, in dem zentrale Rechtsvorschriften zur Bekämpfung von Gewalt im Allgemeinen und häuslicher Gewalt im Besonderen geschaffen wurden.
Insbesondere der Schutz der Frauen bei Gewalttaten und Nachstellungen im sozialen Nahraum sollten verbessert werden. Gewalt hinter der verschlossenen Tür wird seitdem nicht mehr toleriert und dem Opfer gilt ein besonderer Rechtschutz. "Wer schlägt, muss gehen" lautet der Tenor des Gesetzes.

Der Polizei ist es z.B. möglich, die gewaltausübende Person für eine begrenzte Zeit aus der Wohnung zu verweisen und auch ein Annäherungsverbot auszusprechen. Durch die Gerichte können weitere Schutzanordnungen getroffen werden. Die Polizei im Einsatz ist geschult darin, den Opfern Schutz- und Hilfsmöglichkeiten zu erläutern und den Kontakt zu Beratungsstellen zu vermitteln.

Im Landkreis Harburg arbeiten die Polizei und die BISS (Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt im Landkreis Harburg) der Diakonie seit dem Jahr 2006 im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung eng zusammen, um den Opfern von häuslicher Gewalt den bestmöglichen Schutz vor weiteren Gewalttaten zu bieten. Polizeiliche Einsätze im Bereich der häuslichen Gewalt werden unverzüglich an die BISS gemeldet, so dass die Mitarbeiterinnen proaktiv zeitnah Kontakt zu den Opfern aufnehmen und ihnen Hilfsangebote unterbreiten können.
Mittlerweile hat das Gewaltschutzgesetz dazu beigetragen, dass häusliche Gewalt immer mehr aus dem Dunkelfeld herausgelöst und als gesellschaftliches Problem wahrgenommen wird. Die Schutzmöglichkeiten haben sich zwar verbessert, dennoch gibt es immer noch zu viele Fälle von häusliche Gewalt, und vor allem Frauen leiden aus den unterschiedlichsten Gründen darunter.

Um die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, dass es insbesondere für Frauen nicht so einfach ist, sich aus gewaltvollen Beziehungen zu lösen, arbeiten Polizei und BISS derzeit gemeinsam an einer Präventionskampagne, die im Frühsommer in die Öffentlichkeit gebracht werden soll.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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