Radler fast immer verletzt
thl. Winsen. Die Winsener Polizei hat den Unfallzahlen mit Radfahrern den Kampf angesagt. Im vergangenen verunglückten 65 Radfahrer, davon 39 im Innenstadtbereich. 50 der Verunfallten wurden dabei teilweise schwer verletzt.
"Fahrradfahrer haben keine Knautschzone", sagt Horst Kraßmann, Kontaktbeamter der City Wache, der die Zahlen zusammengetragen hat. Die Zahl der "Radopfer" stehe im krassen Missverhältnis zu anderen Unfallgeschädigten. So habe es, erklärt Kraßmann weiter, 2012 insgesamt 846 Verkehrsunfälle in Winsen gegeben, bei denen 131 Verletzte zu beklagen waren.
Zwar registriert die Polizei in der Luhestadt trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen keine steigenden Unfallzahlen mit Radfahrern, dennoch will man sich mit den bekannten Zahlen nicht abfinden. "Es gibt nämlich ein enorm hohe Dunkelziffer", sagt Michael Zidorn, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes der Polizei Winsen. Grund: Bei vielen Beteiligten werden Radunfälle noch immer als nicht so gravierend eingestuft wie Autounfälle.
"Viele Unfällen würden sich durch gegenseitige Rücksichtnahme und Umsicht vermeiden lassen", sagt Kraßmann.
Die Ursachen für die Unfällen seien vielseitig, so Kraßmann. Zu schnelles Fahren treffe auf beide Seiten zu. Aber auch die Ablenkung durch Mitfahrer oder Handy sowie das schlichte Übersehen beim Aussteigen oder Abbiegen hätten immer wieder Unfälle zur Folge.
Deswegen plane man derzeit mehrere Aktionen, um Autofahrer und Radfahrer füreinander zu sensibilisieren.
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