Zwei Kinder "bremsten" Zugverkehr aus
Winsen: Steine auf Gleise gelegt
thl. Winsen. Das hätte böse ins Auge gehen können! Zwei Jungen (9, 13) haben Schottersteine auf die Schienen der Bahnstrecke Lüneburg-Hamburg gelegt. "Züge sind in dem Abschnitt mit bis zu 200 km/h unterwegs. Außerdem hätten die Kinder von Steinsplittern getroffen werden können, die beim Überfahren durch 80 Tonnen schwere Lokomotiven mehr als 100 Meter weit fliegen können", so Polizeisprecher Holger Jureczko.
Am Mittwochnachmittag hatte ein Metronom die Steine überfahren. Der Triebfahrzeugführer vermutete zunächst einen Schienenbruch. Ein Techniker der Bahn traf die Kinder an der Strecke an und stellte Steinmehlspuren auf den Schienenköpfen fest. Bundespolizisten begleiteten die Kinder nach Hause. Jureczko: "Den Jungen waren die Gefahren und die Folgen ihrer gefährlichen Eingriffe in den Bahnverkehr nicht klar." Eins der drei Gleise musste für fast zwei Stunden gesperrt werden - so verspäteten sich 28 Züge.
Gerade zur Ferienzeit rechnet die Bundespolizei wieder häufiger mit "Blaulichteinsätzen" wegen spielender Kinder auf Bahnanlagen. Eltern werden dringend gebeten, ihre Kinder auf die Lebensgefahren und das Verbot des Betretens hinzuweisen. "Die Reaktionszeit zum Erkennen nahender Züge beträgt oft weniger als zwei Sekunden", so der Beamte weiter. "Werden Schäden oder Streckensperrrungen verursacht, müssen sie außerdem mit zivilrechtlichen Forderungen rechnen."
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