Winsens Stadtbrandmeister blickt auf das Jahr 2021 zurück
thl. Winsen. Das vergangene Jahr war für die 13 Ortsfeuerwehren der Stadt Winsen ein besonderes schwieriges. Das unterstreicht Stadtbrandmeister Uwe Ehlers in seinem Jahresrückblick, den er jetzt veröffentlichte. Die Corona-Pandemie mit allen Hygiene- und Verhaltensregeln habe immer wieder alle an den Rand des Machbaren geführt. "Die Einsatzbereitschaft war trotz der Einschränkungen zu keiner Zeit in Gefahr gewesen. Die Bürger der Stadt konnten sich zu jeder Zeit auf die Feuerwehren verlassen und in Sicherheit wiegen", so der Feuerwehr-Chef.
Ehlers hob besonders hervor, dass vom Landkreis Harburg für alle Feuerwehrleute ein Impfangebot gemacht wurde. Dieses wurde von den Mitgliedern der Ortswehren sehr gut angenommen. Besonders bemerkenswert ist, betonte der Stadtbrandmeister, dass trotz der ganzen Umstände der Mitgliederbestand erfreulich angewachsen ist. Zum Ende des Jahres 2021 hatten die 13 Ortswehren der Stadt 756 Mitglieder. Sie teilen sich in 132 Frauen und 624 Männern auf, die ihren Dienst in einer Schwerpunktfeuerwehr, einer Stützpunktfeuerwehr und elf Ortsfeuerwehren verrichten. Das ist ein Zuwachs von 13 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr.
Bei den 13 Jugendfeuerwehren mit ihren 251 Jugendlichen, die sich in 85 Mädchen und 166 Jungen aufteilen, wird eine hervorragende feuerwehrtechnische Ausbildung und allgemeine Jugendarbeit betrieben, lobte Ehlers. Bei den neun Kinderfeuerwehren der Stadt sind 152 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren aktiv. Hier wird den Kindern die Feuerwehr spielerisch nähergebracht. Der Trend zur Kinderfeuerwehr ist positiv. Daher werden in naher Zukunft noch weitere Kinderwehren gegründet. Bei der Betrachtung der Mitgliederzahlen der freiwilligen Feuerwehrleute, die alle ehrenamtlich tätig sind, trotzten die Wehren der Stadt dem Rückgang auf Bundesebene. Vor allem wenn man liest, das Pflichtfeuerwehren ins Leben gerufen werden müssen, um den Brandschutz in Städten und Gemeinden sicherzustellen. Ehlers betonte außerdem, dass die Feuerwehr einer Stadt oder Gemeinde einen starken Rückhalt aus der Politik braucht. Das durfte der Stadtbrandmeister mit seinem Stellvertreter bis zum Jahresende 2021 immer wieder erfahren. Uwe Ehlers betonte, dass dieser starke Rückhalt in dieser schwierigen Zeit besonders wichtig ist. Er hofft, dass dies auch bei den neu gebildeten Ausschüssen und Gremien so bleiben wird. Weiterhin hofft er auf eine so gute Zusammenarbeit wie er sie mit seinem Stellvertreter in den vergangenen Jahren erfahren durfte.
Was die Zahlen an Einsätzen betrifft, blickte der Stadtbrandmeister auf ein durchschnittliches Jahr zurück. Insgesamt mussten 286 Einsätze gefahren werden. Sie teilen sich in 60 Brände, 174 Hilfeleistungen und 52 böswillige sowie sonstige Alarme auf. 68 Personen konnten aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet werden. Für zehn Personen kam leider jede Hilfe zu spät.
Ehlers erinnerte an besondere Einsätze im Jahre 2021. Zu nennen wäre hier der Brand der Rettungswache in Winsen. Noch in der gleichen Nacht konnten zwei Rettungswagen im Winsener Feuerwehrhaus und einer im Feuerwehrhaus Stöckte untergebracht werden. In Rottorf und Laßrönne kam es zu Garagenbränden, in Borstel brannte ein Schuppen, auf der BAB 39 brannte ein Fahrzeug und in Pattensen ein Ackerschlepper. Ferner erwähnte der Stadtbrandmeister einen Wasserschaden im Krankenhaus Winsen, einen schweren Verkehrsunfall auf dem Gehrdener Deich, eine beschädigte Gasleitung in der Winsener Innenstadt, eine Brandserie in Luhdorf und Einsätze auf der Elbe, bei der gleich mehrmals Personen von der Elbinsel gerettet werden mussten. Auch Personensuchen zu Lande und auf dem Wasser erwähnte Ehlers. Alle Einsätze, so der Stadtbrandmeister, seinen von den Wehren mit sehr großer Sorgfalt und fachgerecht abgearbeitet worden. Trotz der Pandemie konnten von den Feuerwehrleuten 56 Lehrgänge an der feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises in Hittfeld und 14 Lehrgänge an dem niedersächsischen Landesamt für Brand-und Katastrophenschutz in Celle und Loy besucht werden. Diese Ausbildungsmaßnahmen tragen zu einem hohen Maß für die Sicherheit für die Mitmenschen bei. 41 neue Feuerwehrfrauen- und Männer haben die Truppmann Ausbildung durchlaufen. Damit können sie ihren aktiven Dienst in den Wehren antreten. Aus dem Zukunftsbudget konnten weitere Ausbildungen wie die patientengerechte Rettung aus Fahrzeugen, sowie Maßnahmen der Nachwuchsförderung finanziert werden. Dass zu einer gut ausgebildeten Feuerwehr, die vielfältige Aufgaben zu bewältigen hat, gehören auch vernünftige Gerätschaften. In einer guten Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Stadt wurden die Einsatzmittel- und Gerätschaften auf dem aktuellen Stand gehalten. Im Jahre 2021 konnte nach einer Bauzeit von über einem Jahr das neue Feuerwehrhaus Laßrönne fertiggestellt und somit von der Wehr bezogen werden. Pandemiebedingt konnte es noch nicht offiziell übergeben werden. Für die Wehr Rottorf konnte ein neues Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) beschafft werden. Es ersetzt ein 29 Jahre altes Vorgängerfahrzeug. Kurz vor Ende des Jahres, erhielt die Wehr Bahlburg eine neue Tragkraftspritze, dabei handelt es sich um eine PFPN 10-1500. Außerdem wurden noch 80 neue Schutzanzugjacken beschafft. Mit gemischten Gefühlen blickt Uwe Ehlers auf das neue Jahr 2022, das sicherlich die Feuerwehren vor neue Aufgaben stellt. Am Ende seines Berichtes sprach der Stadtbrandmeister allen Feuerwehrleuten der Stadt Winsen, den Kinder- und Jugendfeuerwehren einen Dank für die geleistete Arbeit aus. Ein weiterer Dank im Namen der Feuerwehren der Stadt Winsen ging an den Rat und der Verwaltung der Stadt Winsen (Luhe), hier insbesondere an Bürgermeister Andre Wiese, für die gute Zusammenarbeit. Aber auch seinem Stellvertreter Jens-Peter Wreide und dem Ehrenstadtbrandmeister Helmut Kuntze sprach er einen Dank aus, ohne dessen Unterstützung die Arbeit kaum zu bewältigen wäre.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.