Zoll geht gegen Schwarzarbeiterbande vor - Durchsuchungen in Winsen und Stelle
thl. Winsen. Bereits am 23. Juni vollstreckten - wie jetzt bekannt wurde - 135 Zöllnerinnen und Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Durchsuchungsbeschlüsse und einen Vermögensarrest des Amtsgerichts Hamburg in elf Wohnungen, vier Geschäftsräumen und einem Steuerberatungsbüro. Die zeitgleichen Durchsuchungen der Wohn- und Geschäftsräume auf Hamburger Stadtgebiet, im südlichen Hamburger Umland (u.a. Winsen und Stelle) und bei Schwerin dienten der Sicherung von Beweismitteln in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelten.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um Personen, die als Geschäftsführer von sogenannten Servicefirmen eingesetzt sind. Sie werden verdächtigt, für Unternehmen aus den Bereichen der Lagerlogistik und Baubranche Abdeck- und Scheinrechnungen geschrieben und sich so ggf. der Beihilfe zur Nichtzahlung von Sozialversicherungsabgaben schuldig gemacht zu haben. Der vorläufig berechnete Sozialversicherungsschaden beträgt 297.000 Euro.
Es wurden bei den Durchsuchungen Beweismittel wie Stundenaufzeichnungen, Notizzettel, Rechnungen und Teile der Lohn - und Finanzbuchhaltung zur Durchsicht mitgenommen sowie PCs, Tablets und Smartphones sichergestellt. Als Zufallsfunde konnten ein Schlagring und elf Gramm Marihuana sichergestellt werden, die an die jeweilig örtlich zuständige Polizeidienststelle übergeben wurden.
An den Durchsuchungen waren Zollbeamtinnen und -beamte aus Hamburg, Itzehoe, Lüneburg, Schwerin und Lübeck im Einsatz. Weiterhin haben zwei Teams der Polizeikommissariate aus Hamburg und Seevetal, Personen der Bezirksämter bzw. Gemeinden sowie die Steuerfahndung an der Maßnahme teilgenommen. Ferner wurde durch die Kriminalpolizeiinspektion Schwerin in eigener Zuständigkeit ein Beschluss in dem Zielobjekt in Mecklenburg-Vorpommern vollstreckt.
Die Ermittlungen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit Hamburg dauern an.
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