Ab sofort Tempo 30 in der Eckermannstraße in Winsen
thl. Winsen. Schon lange haben Bürger und vor allem die Elternlotsen der Alten Stadtschule es gefordert (das WOCHENBLATT berichtete) - jetzt setzt die Stadt es endlich um: Die Eckermannstraße wird zur Tempo 30-Zone.
Um die Verkehrssicherheit auf der Eckermannstraße zu erhöhen, wird zum Schuljahresbeginn eine Tempo-30-Zone vom Schanzenring bis zur Niedersachsenstraße eingerichtet, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.
"Die Kinder sollen auf dem Schulweg sowie auf dem Weg in den Kindergarten und in den Hort besser geschützt werden", erläutert Bürgermeister André Wiese (CDU). "Auch die Anlieger der Eckermannstraße haben einen Vorteil von der Maßnahme, denn die Verkehrsberuhigung senkt auch die Lärm- und Abgasbelastung."
Man wolle mit der Tempo-30-Zone diesen sensiblen Bereich, den viele unerfahrene Verkehrsteilnehmer nutzen, besonders schützen.
Die Schilder werden rechtzeitig vor dem Start des neuen Schuljahres aufgestellt. In der Vergangenheit stand beim Straßenbau auch in den Städten vor allem die Leichtigkeit und Flüssigkeit des motorisierten Verkehrs im Vordergrund. Die Straßen wurden entsprechend breit und hindernisfrei gestaltet, sodass sie hohe Geschwindigkeiten zuließen. Wiese: "Doch diese Entwicklung ist nicht mehr zeitgemäß, denn nicht angepasste Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs ist bekanntlich eine Hauptursache für die hohe Unfallbeteiligung von Radfahrern und Fußgängern in städtischen Gebieten." Daher sei es wichtig, dass die Autofahrer auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer mehr Rücksicht nehmen und ihre Geschwindigkeit reduzieren würden. Das gelte besonders für Straßen, die zu Schulen und Kitas führen.
Denn Straßenverkehr ist Stress, besonders für Schulkinder, die alles andere im Kopf haben als die auf der Straße lauernden Gefahren. Sie unterhalten sich mit ihren Freunden, sind in Gedanken beim Schulunterricht oder bei ihren Freizeitaktivitäten. Sie müssen es erst lernen, dabei auch stets auf den Verkehr zu achten.
"Daher ist es wichtig, dass in sensiblen Bereichen mit geringerer Geschwindigkeit gefahren wird", so Wiese weiter. "Dadurch verkürzt sich auch der Bremsweg. Und das bedeutet, dass im Fall des Falles ein Unfall vermieden bzw. die Schwere des Unfalls in Bezug auf Personenschäden gemindert werden kann."
Laut einer Studie des ADAC werden viele kleinere Kinder in Unfälle verwickelt, weil sie aufgrund ihrer Größe, ihres noch eingeschränkten Sichtfeldes und ihres mangelnden Gefahrenbewusstseins kritische Situationen häufig nicht erkennen können. Sie benötigen bis zu dreimal mehr Zeit als Erwachsene, um auf gefährliche Situationen im Verkehr angemessen zu reagieren.
Darum ist es wichtig, dass die starken Verkehrsteilnehmer für die vermeintlich schwächeren mitdenken, langsamer fahren und besondere Rücksicht nehmen. Daran sollen die Schilder „Tempo-30-Zone“ in der Eckermannstraße erinnern. Und die Polizei wird die Einhaltung der neuen Temporegelung verstärkt überwachen.
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