Winsen
Abgebrannte Windkraftanlage in Pattensen wurde demontiert

Das Bild einer Drohne macht das gesamte Schadensausmaß deutlich | Foto: Win Energie
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Es ist gespenstisch: In den frühen Morgenstunden des 21. Oktober 2023 brannte eine Gondel einer
Windkraftanlage im Windpark in Pattensen aus und niemand bekam es zuerst mit. "Es herrschte an dem Morgen sehr dichter Nebel, der die Gondel der Anlage komplett eingehüllt hatte", so Bernd Meyer, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Win Energie aus Winsen. Entdeckt wurde der Schaden, nachdem die Windkraftanlage eine Schadensmeldung gesendet hatte.

Ende der vergangenen Wochen wurde damit begonnen, die ausgebrannte Gondel zu demontieren. Und auch drei Segmente des Turmes wurde aus Sicherheitsgründen abgebaut. "Das Maschinenhaus und der Rotor sind vermutlich irreparabel beschädigt, das Fundament und der Turm der Anlage sind weitestgehend unbeschädigt", so Bernd Meyer auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Er geht von einem Schaden in Höhe von etwa zwei bis drei Millionen Euro aus.

Wer dafür aufkommen muss, ist noch offen. "Wir haben einen Vollwartungsvertrag mit der Firma Siemens", so Meyer. In diesem sei verankert, dass das Unternehmen für alle Schäden aufkommt, bei denen "höhere Gewalt" auszuschließen sei. Und genau darauf ziehe sich Siemens jetzt zurück und verweigere die Zahlung, so Meyer weiter und erzählt, dass das Unternehmen bei dem Brand einer Windkraftanlage ebenfalls so argumentiere. "Da die Brandursache hier bei unserer Anlage nicht bekannt ist, wurde ein Gutachter mit der Ursachenklärung beauftragt", sagt er. "Höhere Gewalt fällt aber weg. Aufgrund der Wetterlage (Nebel) ist ein Blitzschlag auszuschließen. Ebenso wie Erdbeben oder ein kerntechnischer Unfall." Bliebe also nur ein Wartungsfehler.

Und wie geht es jetzt in Pattensen weiter? Nach Freigabe der Gutachter und der Versicherung des Betreibers, der wohl erst einmal in Vorkasse gehen wird, könne entschieden werden, ob es zu einer Reparatur oder
einem Neubau kommt. Ersatzteile stünden zur Verfügung, der Typ der abgebrannten Anlage selbst wird nicht
mehr hergestellt. Bei einer neuen Anlage wäre eine neue Genehmigung notwendig.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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