Ärzte und Café statt Leerstand: Aufwendige Sanierung von ehemaliger Salzhäuser Bäckerei hat begonnen
ce. Salzhausen. Nach 30-jährigem Leerstand „erwacht“ das ehemalige Haus der Bäckerei Ackenhusen an der Bahnhofstraße in Salzhausen zu neuem Leben. Eine Arztpraxis für Internisten und Allgemeinmediziner, ein Café und Wohnungen sollen dort Einzug halten. Zum Start der Sanierung stellte die Gemeindeverwaltung jetzt das Konzept vor.
Erbaut wurde das heute denkmalgeschützte Haus 1834. Im Jahr 1872 brannte es ab, wurde wieder aufgebaut und dann viele Jahrzehnte als Bäckerei mit Landwirtschaft im Nebenerwerb genutzt. Im vergangenen Jahr erwarb die Gemeinde das Gebäude nach langen Verhandlungen mit den Eigentümern, um es zu sanieren (das WOCHENBLATT berichtete).
Bei der Vorstellung der Pläne dabei waren Gemeindedirektor Wolfgang Krause, Bürgermeister Hans-Joachim Abegg, Bauamtsleiter Andreas Ristau, Ulrich Emcke von der Verwaltung, die Ratsmitglieder Margit Johns und Hermann Bockelmann, Denkmalschützer Wolfgang Küchenmeister vom Landkreis Harburg, Architekt Gunnar Schulze vom Lüneburger Büro für Architektur und Denkmalpflege sowie die Ärzte Dr. Klaus-Christian und Dr. Eike-Martin Quehl und Dr. Thea Gonsior, die als Mieter nach Abschluss der Sanierung im Mai 2017 einziehen wollen.
Die Praxis soll zwei Drittel des Erdgeschosses ausfüllen. Daneben und in einem Teil des Obergeschosses ist ein Cafés angedacht. „Die Verhandlungen mit dem potenziellen Cafébetreiber laufen derzeit noch“, erklärte Andreas Ristau auf WOCHENBLATT-Anfrage. Das obere Stockwerk soll zudem als Wohnraum vermietet werden.
Zuvor sind die Grundinstandsetzung der Bausubstanz, die Beseitigung von Fassadenschäden am Mauerwerk, Dach- und Fensterreparaturen sowie Wärmedämmungsmaßnahmen erforderlich. Die Gesamtkosten wurden mit 1,6 Millionen Euro beziffert. Rund 100.000 Euro bekommt die Kommune als Förderung vom Landesamt für Denkmalschutz. 90.000 Euro gibt es als Zuschuss aus EU-Mitteln, 20.000 Euro von der Bingo-Stiftung, und 10.000 Euro wurden von den Denkmalschutzabteilung des Landkreises Harburg in Aussicht gestellt.
Beim einst zur Bäckerei gehörenden Backofen wird die Front aufgearbeitet und als historisches Element ins Ärzte-Wartezimmer integriert. Der Rest des Ofens verschwindet hinter Putz.
„Vielerorts gibt es schon lange leerstehende Häuser, die keine neue Nutzung finden. Umso lobenswerter ist es, dass die Gemeinde Salzhausen die Initiative ergreift und teures Geld in den Erhalt des Kleinodes investiert“, betonte Wolfgang Küchenmeister.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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