Corona-Krise
Amazon weist Vorwürfe zurück

Im Amazonlager in Winsen sollen laut Unternehmen alle Vorgaben der Behörden eingehalten werden   Foto: thl
  • Im Amazonlager in Winsen sollen laut Unternehmen alle Vorgaben der Behörden eingehalten werden Foto: thl
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Logistiker Amazon äußert sich zu Anschuldigungen von Gewerkschaft und Heideruh-Geschäftsführerin

thl. Winsen. „In aller Klarheit weisen wir die Äußerung von Frau Bea Trampenau zurück, der Standort in Winsen würde Auflagen des Gesundheitsamtes nicht beachten", sagt Thorsten Schwindhammer, Sprecher des Logistikers Amazon. "In unserem Logistikzentrum haben Vertreter des zuständigen Gesundheitsamtes Harburg am 8. April die Maßnahmen zum Schutz für Mitarbeiter und Kunden begutachtet und hatten keinerlei Anlass für Beanstandungen: Alle Maßnahmen würden konsequent umgesetzt. Untersucht wurden u.a. die Situation bei den ankommenden Bussen, die Temperaturmessungen im Eingangsbereich sowie die Beschilderungen, Abstandsmarkierungen und die Distanzen zwischen den Arbeitsstationen zur Einhaltung eines Sicherheitsabstandes von zwei Metern. Auch Hygienemaßnahmen wie das Aushändigen der Reinigungstücher wurden besprochen."
Mit dieser Stellungnahme reagiert Amazon auf die Vorwürfe von Bea Trampenau, Geschäftsführerin des Wohn- und Ferienheims Heideruh in Buchholz, die zusammen mit der ver.di-Gewerkschaftssekretärin Sandra Schmidt eine dreiwöchige Schließung des Lagers gefordert hatte. Als Grund führten sie an, dass "die hygienischen Verhältnisse im Lager angesichts einer grassierenden Pandemie nicht hinnehmbar seien". Zudem warf Trampenau dem Logistiker vor, die vom Gesundheitsamt erteilten Auflagen nicht einzuhalten (das WOCHENBLATT berichtete).
"Auch die Vorwürfe, dass die Temperatur nicht gemessen würde und Abstände nicht einzuhalten sind, weisen wir ausdrücklich zurück", sagt Amazon-Sprecher Schwindhammer. "Wir legen höchsten Wert auf die Gesundheit der Mitarbeiter, Zusteller und Kunden. Mit den lokalen und internationalen Gesundheitsbehörden arbeiten wir eng zusammen und haben die Wirksamkeit unserer Maßnahmen mehrfach bestätigt bekommen." Zudem habe man u.a. auch mehr Busse eingesetzt, um auch dort den Abstand zwischen den Mitarbeitern gewährleisten zu können. Schwindhammer geht davon aus, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 2020 weltweit mehr als 800 Millionen US-Dollar für Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen ausgibt.

Überprüfung ist nicht möglich

Amazon wehrt sich gegen die Vorwürfe, die gegen das Unternehmen erhoben wurden. Zumindest zum Teil. Denn über die Zahl der infizierten Mitarbeiter verliert Sprecher Thorsten Schwindhammer kein Wort. Mit gutem Grund? Gerne hätte das WOCHENBLATT sich selbst von dem Wahrheitsgehalt von Schwindhammers Worten überzeugt. Doch eine Anfrage zur Betriebsbesichtigung wurde mit dem Hinweis auf die Corona-Situation (zumindest vorerst) abgelehnt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Thomas Lipinski

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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