Auch Waschbären gefährden Sicherheit: Deichschauen starten wieder in der Region
ce. Winsen. Mit seinen Frühjahrsdeichschauen startet jetzt wieder der Artlenburger Deichverband (ADV). An der Elbe sind es besondere Schauen, nämlich die ersten, nachdem sämtliche Schäden vom Jahrhunderthochwasser 2013 vollständig beseitigt wurden. Der Auftakt ist am Donnerstag, 4. Mai, um 8 Uhr. Ab dem Ilmenausperrwerk wird der Elbdeich von Hoopte bis zur Kreisgrenze
in Avendorf kontrolliert. Am Donnerstag, 11. Mai, ist der Elbdeich zwischen Walmsburg und Avendorf an der Reihe. Zu dieser Schau starten die Teilnehmer um 8 Uhr an der Kläranlage in Walmsburg. Der Ilmenaukanaldeich folgt am Donnerstag, 18. Mai, um 9 Uhr vom Rückstaudeich in Laßrönne aus.
Deichhauptmann Hartmut Burmester und ADV-Geschäftsführer Norbert Thiemann erläutern den Teilnehmern unterwegs die aktuelle Situation an den Deichen. Dort bereiten vor allem Wildtiere dem Verband zunehmend Probleme. So durchlöchern Wühlmäuse den Deich. „Obwohl in den vergangenen beiden Jahren der Mäusebefall intensiv bekämpft wurde, ist dieser streckenweise immer noch akut“, sagen Burmester und Thiemann. Im Winterhalbjahr haben überdies Wildschweine und neuerdings Waschbären ihr Unwesen getrieben. Beide Arten graben auf den Deichen. Zur Vorsorge gegen weitere Schäden durch diese Tiere hat sich der Deichverband mit Lebendfallen ausgestattet und diese den Jagdpächtern
am Deich zur Verfügung gestellt. Diese Fallen setzen die Waidmänner darüber hinaus auch zum Fang von Nutrias ein. „Deren Zunahme ist im Verbandsgebiet spektakulär und führt bereits an den Gewässern zu einer Plage“, sagt Norbert
Thiemann.
Sorgen bereiten den Verantwortlichen auch die jüngsten Sturmfluten an der Nordsee, die in der Elbe bis Bleckede zu spüren waren. „Mehrere kleine Sturmfluten mit Wasserständen von etwa zweieinhalb Meter über dem mittleren
Tidehochwasser haben jede Menge Unrat und Treibsel am Deich hinterlassen. Beides wird jetzt abgefahren, nachdem die Wege wieder trocken sind“, kündigt Thiemann an. Eine Gefahr für die Deiche habe zu keiner Zeit bestanden. Dennoch sind er und Hartmut Burmester überzeugt, dass die Aufzeichnungen an den Pegeln Artlenburg und Hohnstorf einmal mehr deutlich gemacht haben, dass Sturmfluten nicht an der Staustufe Geesthacht halt machten, wie sie es eigentlich sollten. „Unsere Forderung, die Tidegrenze daher in den Raum Bleckede zu verlegen, hat ihre Berechtigung“, betonen sie. Das machte der ADV bei einem gemeinsamen Termin mit den Landräten aus der Küstenregion und den Deichverbänden auch bei Staatssekretärin Almut Kottwitz deutlich - allerdings erfolglos. „Bei dem
Thema müssen wir dicke Bretter bohren. Wir bleiben dran.“
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.