Ausgezeichnete Flüchtlingshilfe: Svenja Schwartz (18) erhält für ihr Engagement den Juniorkiesel der Stadt Winsen
ce. Winsen. "Sie haben Herz gezeigt und Hilfe geleistet. Beides ist wichtig und wertvoll, um den Zuzug und die Integration der Zuwanderer zu bewältigen." Das betonte Winsens Vize-Bürgermeister André Bock in seiner Laudatio, als er am Montagabend Svenja Schwartz (18) für ihren herausragenden Einsatz in der Flüchtlingshilfe mit dem Juniorkiesel auszeichnete. Die Stadt ehrt mit der Trophäe junge Winsener Persönlichkeiten und Gruppen, die sich ehrenamtlich um das Gemeinwohl der Stadt besonders verdient gemacht haben.
Als 2015 die ersten Flüchtlinge nach Winsen kamen, begann die aus Marschacht stammende Svenja Schwartz, sich über die St. Marien-Kirchengemeinde für die Schutzsuchenden zu engagieren. So nahm sie gemeinsam mit Mitarbeitern der Kreisverwaltung und anderen freiwilligen Helfern die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Empfang. "Sie sprachen mit ihnen, übersetzten und leisteten damit vor allem moralischen Beistand. Auch später unterstützten Sie die Flüchtlinge bei der Orientierung in Deutschland und in Winsen vorbildlich", hob André Bock die Verdienste von Svenja Schwartz hervor. Sie sei unter anderem bei der Kirchengemeinde in der Flüchtlinghilfe aktiv gewesen, in den Sammelunterkünften, Sprachkursen und im "Internationalen Café", das die Kirchengemeinde seit drei Jahren betreibt. Diese wurde für ihre Integrationsarbeit jüngst mit dem Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ ausgezeichnet.
Für die Verständigung mit den Schutzsuchenden sei es - so Bock - "besonders hilfreich" gewesen, dass Svenja Schwartz einen Arabisch-Kursus in der Schule besucht hatte. Dadurch seien auch freundschaftliche Kontakte entstanden.
Die Erfahrungen, die die Ausgezeichnete in der Flüchtlingsarbeit gemacht habe, seien mit ausschlaggebend dafür gewesen, dass Svenja Schwartz nach dem Abitur jetzt ein Jura-Studium an der Bucerius Law School in Hamburg mit dem Schwerpunkt Asyl- und Ausländerrecht begonnen hat.
"Ich fühle mich sehr geehrt", bedankte sich Svenja Schwartz, als André Bock ihr den Juniorkiesel überreichte. Anschließend durfte sie sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen.
"Menschen wie du sind Leuchttürme der Menschlichkeit", bedankte sich Pastor Markus Kalmbach von der St. Marien-Gemeinde bei Svenja Schwartz für ihre freiwillige Arbeit. "Zäune und Mauern haben Hochkonjunktur in der Welt", erklärte Kalmbach mit Blick auf die umstrittenen jüngsten Dekrete von US-Präsident Donald Trump. "Da ist es um so wichtiger, dass man sich wie du in Deinem Studium für die Menschen einsetzt, die keine Stimme haben."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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