Winsen
Bauernrechnen in Scharmbeck
Der Einladung des Scharmbecker Ortsvorstehers Dirk Backhaus zum traditionellen Bauernrechnen sind auch in diesem Jahr zahlreiche Bürger des Ortes gefolgt. Insgesamt hatten sich in etwa 80 Personen auf den Weg ins Feuerwehrhaus Scharmbeck gemacht, um an der Bürgerversammlung teilzunehmen.
Um 14 Uhr eröffnete der Ortsvorsteher die Versammlung und begrüßte die Vertreter der ortsansässigen Vereine, Bürgermeister André Wiese (CDU) sowie seine ehrenamtliche Stellvertreterin Dr. Cornell Babendererde (CDU). In seiner Einleitung bedankte sich Backhaus bei allen ehrenamtlich tätigen Personen der Vereine und Organisationen für deren geleistete Arbeit, ohne deren Einsatz das soziale und gesellschaftliche Leben im Ort nicht möglich wäre: "Ehrenämter bilden das Rückgrat der Gesellschaft und sind daher von essenzieller Bedeutung für die Allgemeinheit." Ferner wies er auf die zukünftigen Herausforderungen der globalen politischen Veränderungen, den Energiewandel und die bevorstehende Veränderung der Arbeitswelt durch den stets zunehmenden Einfluss von künstlicher Intelligenz in den Arbeitsprozessen hin.
Der Bürgermeister startete seinen Jahresrückblick und erläuterte die derzeitig angespannte finanzielle Lage der Kommunen, wovon auch die Stadt Winsen betroffen ist. Die in nahezu allen Bereichen gestiegenen Kosten und Mehraufwendungen im Vergleich zu den vorigen Jahren machten an der einen oder anderen Stelle unpopuläre Einsparungen notwendig. Dennoch sei er zuversichtlich, was die Bewältigung der bevorstehenden und zukünftigen Herausforderungen betreffe. So gab es auch für Scharmbeck positive Entwicklungen anzumerken, allen voran die energetische Sanierung des Kindergartens und der angeschlossenen Krippe. Rund 100.000 Euro wurden aufgewendet, um die Einrichtung zukunftssicher und energiesparend aufzustellen. Weitere positive Punkte: Für das Jahr 2024 wird ein neuer Gerätewagen für die Feuerwehr in Scharmbeck erwartet und die Zuschüsse für die Sportvereine können weiterhin in unveränderter Höhe ausgezahlt werden.
Sowohl Bürgermeister als auch Ortsvorsteher sehen zudem in dem im Jahr 2024 startenden Dorfentwicklungsprogramm „Winsener Geest“ eine große Chance, sich für die Zukunft gut aufzustellen. Neben Scharmbeck nehmen auch Bahlburg und Pattensen an dem Programm teil. Um möglichst viel für die Ortsteile zu erreichen, bedarf es einer aktiven Beteiligung der ansässigen Bürger. Eine Auftaktveranstaltung ist für den Februar geplant. Backhaus erhofft sich eine Beteiligung aller Altersschichten und möglichst vieler Interessen- und Arbeitsgruppen.
Nach seinem Bericht stellte sich der Bürgermeister der Versammlung für etwaige Fragen, Anregungen und Wünsche zur Verfügung. Ein Schwerpunkt des Austausches war die Straßenverbindung zur Grevelau und deren Optimierung. Aber auch die mangelnde Bereitschaft einiger Anwohner, ihrer Reinigungspflicht bezüglich der Bordsteine und des Fußweges nachzukommen, wurde von den Scharmbeckern angesprochen. Gerade die starken Regenfälle in den vergangenen Wochen haben aufgezeigt, welches Gefahrpotential es in sich birgt, wenn der Abfluss von Regenwasser nicht mehr ausreichend gewährleistet ist.
Ortsvorsteher Backhaus gab anschließend einen Einblick in die Statistik von Scharmbeck: Im vergangenen Jahr konnte ein Zuwachs von zwölf Bewohnern verzeichnet werden, 1.540 Einwohner haben zurzeit ihren Hauptwohnsitz in Scharmbeck. Die älteste Mitbürgerin des Ortes zählt 97 Lenze, das Durchschnittsalter im Ort beträgt 43 Jahre, die geburtenstärksten Jahrgänge sind die Jahrgänge 1965 und 1984.
Nach dem Verlesen der Statistik erfolgte ein Jahresrückblick, der die vergangenen Ereignisse aus 2023 noch einmal Revue passieren ließ. Der Ausblick auf das neue Jahr kam mit eindrucksvollen Zahlen: Das Osterfeuer kann auf 100 Jahre zurückblicken, das Erntefest blickt auf 75 Jahre zurück und die Scharmbecker Turnhalle steht nun mittlerweile schon 50 Jahre. Anlass genug für eine Neuauflage der „Schambecker Flagge“, die ab sofort wieder erhältlich ist. Nähere Infos dazu auf der Internetseite mein-scharmbeck.de oder beim Ortsvorsteher.
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