Ausbildungskapazitäten gehen immer weiter zurück
Berufsnachwuchs bei Schäfern ist dringend nötig
ce. Winsen. Mit der Lammzeit hat jetzt für Schafhalter die arbeitsreichste Zeit im Jahr begonnen. Sie haben alle Hände voll damit zu tun, dem Nachwuchs ihrer Mutterschafe auf die Welt zu helfen. "Große Herden verursachen derzeit 24-Stunden-Tage“, erklärt Wendelin Schmücker aus Winsen, Berufsschäfer und Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung, der selbst 600 Tiere besitzt.
Bei aller Begeisterung für die Vierbeiner sieht er auch große Schwierigkeiten, vor denen seine Branche steht. "Das größte Problem sind die Wölfe und die Wirtschaftlichkeit. Letztere erreichen wir nur mit zusätzlichen Einnahmen aus dem Naturschutz und der Deichpflege“, so Schmücker. Zudem macht er auf den Nachwuchsmangel aufmerksam, der auch an den bisher bekannten Zahlen über neue Ausbildungsverträge abzulesen sei. Als Ursachen sieht Schmücker unter anderem einen Rückgang der Ausbildungskapazitäten und Standorte von Berufsschulen. "Es fallen Fahrtkosten zum Blockunterricht in weit entfernten Bundesländern an. Die Übernachtung muss bezahlt werden, und oft sind vor Ort zusätzlich Fahrtkosten von der Unterkunft zur Schule fällig."
"Wir wollen uns auch für eine größere Werbung für den Schäferberuf einsetzen. Dazu werden wir den Kontakt etwa mit Landesverbänden, Landwirtschaftskammern und Bauernverbänden sowie gegebenenfalls auch mit der Bundesanstalt für Arbeit suchen müssen“, betont Wendelin Schmücker. Gute Ausbildungsbetriebe seien ebenso wichtig wie Betriebe, die jungen Menschen bei Praktika die Möglichkeit bieten, den Beruf des Tierwirts und seine abwechslungsreichen Tätigkeiten kennenzulernen.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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