Kolumne: "Rundgang durch Winsen"
Bloß die Zangen nicht verwechseln
Zum Jahresabschluss beschäftigt sich meine Kolumne "Rundgang durch Winsen" (mal wieder) mit dem Thema Müll. Lobend erwähnen möchte ich dabei eine Anwohnerin des Stöckter Deiches, die, bescheiden wie sie ist, weder mit Namen noch mit Bild in meiner Kolumne auftauchen möchte. Deswegen nenne ich sie einfach mal Inge.
Inge geht zweimal pro Woche auf dem Deich spazieren und sammelt dabei alles auf, was nicht auf den Deich gehört. Damit sie nicht alles mit den Händen aufsammeln muss, hat ihr jemand eine hölzerne Grillzange geschenkt. Und damit es beim Grillen keine Verwechslung mit den Zangen gibt, trägt die Müllsammeln-Zange die Inschrift "Inge's Deichzange".
"Ich habe im ersten Lockdown im Frühjahr überlegt, was man alles draußen noch machen kann", erzählt Inge mir. Dabei sei sie über einen Aufruf der Stadt "gestolpert", die Freiwillige gesucht hatte, die helfen, die Stadt sauber zu halten. "Ich habe mich beim Bauhof gemeldet und werde seitdem mit Müllsäcken versorgt und kann die vollen Säcke dort auch abgeben." Ich finde, dass Inge ein Vorbild ist, das viele Nachahmer finden soll.
Um Müll, eher gesagt um Mülltonnen, geht es im Friedhofsweg in Borstel. "Dort stehen seit ein paar Wochen die Mülltonnen noch mehrere Tage nach der Leerung an der Straße", berichtet Anwohner Reinhard Walder. Offensichtlich gibt es aber jemanden, den es stört, und der die Mülltonnen dann von der Straße zieht. Einem Anwohner ist das jetzt sauer aufgestoßen. Er hat einen bitterbösen Brief an seine Mülltonne gehängt und weist darauf hin, dass es mit dem Landkreis abgesprochen sei, dass seine Mülltonne an der Straße stehen bliebe. Walder: "Welchen Grund könnte es geben, von der Kreisverwaltung eine Sondergenehmigung zum Stehenlassen zu bekommen? Wird - wenn das wahr sein sollte - nicht dem Wildwuchs Tür und Tor geöffnet, bis schließlich alle Tonnen an der Straße stehen bleiben?" Vielleicht mag die zuständige Abteilung der Kreisverwaltung eine Antwort darauf geben.
Karin Harden wundert sich über "Müllschweine" in der Nähe des Kreishauses. "Direkt an der Luhe stehen zwei Bänke. Neben jeder steht ein Abfalleimer mit Ascher, aber die Kippen werden trotzdem daneben geworden. Das ist mir einfach zu hoch", sagt sie. Da kann ich ihr nur beipflichten.
Liebe Leser, ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen bedanken. Ich freue mich, dass meine Kolumne so gut bei Ihnen ankommt. Ich bekomme immer wieder positive Rückmeldungen - und auch viele Informationen, die ich hier gerne verwerte. Deswegen rufe ich Ihnen zu: "Machen Sie weiter so. Schreiben Sie mir. Ich freue mich darauf."
In diesem Sinne wünsche in einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Beste Grüße,
Thomas Lipinski
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