Baufirma gibt Statement.
Die ausführende Baufirma beantwortet Fragen zur Innenstadtsanierung.

Erster Artikel zu den Problemen. | Foto: Rüdiger Störtebecker
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Nach dem doch großen Interesse am Artikel zur Innenstadtsanierung habe ich mich an die ausführende Firma Wiese und Suhr mit einem kleinen Fragebogen zu den angesprochenen Problemen gewandt. Die Prokuristin und Bauleiterin Frau Bärbel Kleiner war dankenswerter Weise sofort bereit sich dazu zu äußern. Das ist ja nicht immer selbstverständlich. So etwas nennt man Öffentlichkeitsarbeit, wie sie sein soll. 

Hier meine Fragen und die dazu gehörenden Antworten:

Warum treten die Schäden an den verlegten Steinen bereits nach so kurzer Zeit auf?

Einige beschädigten Steine sind auf die unmittelbare Nutzung nach dem Einbau zurückzuführen. Die Pflasterung hatte keine Möglichkeit sich zu konsolidieren, d.h. die Fugen hatten keine Möglichkeit sich zu stabilisieren, weshalb eine gewisse Beweglichkeit in der Fläche aufgetreten ist. Diese Steine werden zur Zeit ausgetauscht. 
Weiter stellt auch der Einsatz der Kehrsaugmaschine für eine frisch verlegte Pflasterfläche ein Problem dar. Obwohl die Stadt Winsen die Saugleistung bereits reduziert hat, wird bei jedem Reinigungsgang Fugenmaterial herausgesaugt. Das fehlende Fugenmaterial hat zur Folge, dass bei weiterer Belastung die Steine zu kippen beginnen. Ein aneinanderstoßen der einzelnen Steine führt  dann zum Abplatzen der Kanten. Darüber hinaus können sich im oberen Bereich der nun ausgesaugten Fuge kleine Steine verkeilen. Wenn die Flächen anschließend befahren werden, drücken sich die lockeren Steine weiter in die Fuge hinein. Bei anschießender Belastung durch Fahrzeuge platzen die Kanten bzw. Ecken ab. Um weitere Abplatzungen zu vermeiden wurden und werden die Pflasterflächen nachgeschlämmt.

Haben die Steine ein Qualitätsproblem?

Die Steine haben kein Qualitätsproblem. Das Material wurde bereits vor dem Einbau umfangreich geprüft. Es bleibt aber ein natürlicher Baustoff.

Da die Steine ja alle in einem bestimmten Muster verlegt wurden, kann es Probleme geben neue Steine in das Muster zu integrieren?

Es ist kein Problem einzelne Steine zu tauschen, da wir sämtliche Formate und Oberflächen bis zum Ende der Gewährleistungspflicht vorhalten. Nach Ablauf des Gewährleistungszeitraums wird das Material an den Bauhof der Stadt Winsen übergeben. 

Sind die Steine von der Stadt ausgesucht und bestellt worden und ihre Firma hat sich nur nach Vorgabe der Stadt verbaut?

Die Steine wurden im Rahmen der Bemusterung von den Landschaftsarchitekten und Vertretern der Stadt Winsen ausgesucht und ausgeschrieben. Nach Auftragserteilung haben wir ebenfalls eine Bemusterung durchgeführt und die entsprechenden Prüfzeugnisse für die technische Prüfung eingereicht. Nach Freigabe der optischen und technischen Prüfung hat unser Lieferant die Steine geliefert und wir haben diese Steine eingebaut.

Viele Winsener finden den ersten Bauabschnitt aufgrund der hellen Steine, die einen hohen Blendeffekt haben, und der gerundeten Straße nicht so schön. Wobei Steine in diesen Abmessungen rund zu verlegen kann nur Probleme geben?

Die Formate der Steine sowie das ausgewählte Verlegemuster entsprechen den entsprechenden Planungsrichtlinien.

Warum stockt der Ausbau der weiteren Innenstadt. Gibt es Probleme bei der Lieferung weiterer Steine?

Es gibt keine Probleme bei der Bestellung der Natursteine. Auch für den 3. Bauabschnitt wurden Qualitätsprüfungen durchgeführt. Aufgrund der geopolitischen Lage verlängern sich die Lieferzeiten. Um Einarbeitungsphasen zu verkürzen, werden wir größtenteils die Mitarbeiter einsetzen, welche auch schon die ersten Abschnitte hergestellt haben.

Unabhängig davon hörte man, dass die Stadt keine Gelder aufbringen kann, um im Moment weitere Pflastersteine zu kaufen. Dies fällt natürlich nicht in ihren Bereich.

Unsere Rechnungen wurden immer pünktlich von der Stadt Winsen angewiesen, daher ist die Stadt Winsen für uns immer ein zuverlässiger Auftraggeber. 

Mit diesen ausführlichen Antworten auf meine Fragen können sich die Winsener Bürger nun selbst ein Bild zu unserer Innenstadtsanierung machen.

Erster Artikel zu den Problemen. | Foto: Rüdiger Störtebecker
Foto: Onlineauftritt der Firma Wiese und Suhr-
Leserreporter:

Rüdiger Störtebecker aus Winsen

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