Kolumne: Rundgang durch Winsen
Dorfteich wird zur Modderbrühe
"Rundgang durch Winsen": Geschichten, die das Leben schreibt "Muss das in der heutigen Zeit noch sein?", fragte ich bei meinem letzten "Rundgang durch Winsen" und berichtete über WOCHENBLATT-Leser Ernst August Meyer, für den es unverständlich war, dass die OHE offensichtlich Pflanzengift an den Gleisen zwischen Winsen und Scharmbeck ausgebracht hat. Nach dem Bericht, der übrigens auch kontrovers in den Winsener Facebook-Gruppen diskutiert wurde, wollte die OHE offensichtlich Schadensbegrenzung betreiben. "Erst einmal wurde jetzt der grüne Rasenschnitt dem Gelbstreifen als 'Tarnkappe' übergestülpt, damit man die gelben Stellen, die das Gift hinterlassen hat, nicht mehr sieht", erzählt mir Ernst August Meyer.
Heute muss ich aber wieder etwas fragen: "Muss ein Dorfteich so vernachlässigt werden?" Das fragen sich nämlich derzeit viele Scharmbecker beim Anblick "ihres" Teiches. Generationen von Kindern haben in diesem "Naturbad" schwimmen gelernt und so manchen Sommer am Badeteich verbracht. Und heute? "Der natürliche Quellzulauf wird nicht mehr gepflegt, das erste Auffangbecken ist bereits verlandet", erzählen Nicole Mundt und Waltraud Belger. Auch seien die Durchläufe in der Mauer, die für Wasserbewegung sorgen, bereits verstopft.
"Mit freiwilligen Helfern allein ist die Reinigung nicht mehr zu bewältigen", ist sich Waltraud Belger sicher. Ortsvorsteherin Christel Goes hat bei der Stadt Winsen schon entsprechende Anträge gestellt, fürchtet aber, dass eine Entscheidung zur Reinigung zu spät gefällt wird. Belger: "Angesichts der zu erwartenden hohen Temperaturen in diesem Sommer, erwarten wir von der Stadt schnelles Handeln." Von daher rufe ich mal in Richtung Rathaus: "Bürgermeister André Wiese, übernehmen Sie!"
Rätselraten herrscht bei Silvia Fuhrmann in Bahlburg. Sie hatte eine gebrauchte Gartenbank gekauft, die sie im Zollweg vor ihren Zaun gestellt hatte, damit sich dort der eine oder andere Spaziergänger mal ausruhen kann. "Nun hatte ich darauf einige Sachen gestellt, die ich verschenkt habe und da dachte wohl jemand, die Bank wäre auch gemeint", sagt sie. Also liebe Leser, wer die Bank hat, bringt sie bitte zu Frau Fuhrmann zurück. Sie würde sich sehr darüber freuen.
Welcher Gegenstand ist in Winsen am meisten defekt? Richtig, die Sperrschranke im Zuge der Bürgerweide. Kurz vor meinem Urlaub hat es das Teil wieder einmal erwischt. Offenbar ist (mal wieder) ein Auto dagegen gefahren und hat die Schranke verformt. Vielleicht sollte die Stadt mal darüber nachdenken, an dieser Stelle versenkbare Poller einzubauen. So, wie sie es im Gewerbegebiet Luhdorf an der Durchfahrt zum Heidlandsweg gemacht hat.
Der Parkplatzdruck in einigen Bereichen Winsens ist schon enorm - und treibt offensichtlich merkwürdige Blüten. So beansprucht ein Pkw-Besitzer einen öffentlichen Parkplatz rund um die Uhr für sich. Fährt er mit seinem Wagen weg, stellt er dort seinen Motorroller ab, damit ja kein anderer dort parken kann. Auch wenn die Sache rechtlich vielleicht nicht zu beanstanden ist, da es dort keine maximale Parkzeit gibt, schütteln die anderen Anwohner über so viel Dreistigkeit den Kopf.
Liebe Leser, gibt es etwas, worüber auch Sie den Kopf schütteln können? Drückt Ihnen woanders der Schuh? Oder kennen Sie vielleicht jemanden, der sich in besonderer Weise verdient gemacht hat?
Schreiben Sie mir - ich freue mich darauf.
Beste Grüße
Thomas Lipinski
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