Viele Senioren verzweifeln
Fehlstart der niedersächsischen Impf-Hotline
(bim). "Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann eignet sich nicht mal als Klofrau!" - Mit dieser wütenden Aussage meldete sich am Donnerstagmorgen ein älterer Herr beim WOCHENBLATT, nachdem die ab 8 Uhr freigeschaltete Impf-Hotline - wie zu erwarten - zusammengebrochen war. Doch statt einer entsprechenden Ansage vom Band, hörten die Anrufer nur: "Kein Anschluss unter dieser Nummer."
Da auch das WOCHENBLATT in den vergangenen Wochen mehrfach über die Hotline berichtet und diese veröffentlicht hat, standen auch im Verlag die Telefone nicht mehr still, weil verzweifelte Senioren aufgrund der irreführenden Ansage dachten, die Nummer sei abgeschaltet worden. Dauerbesetzt war ebenso die Telefonnummer der Pressestelle des Landesgesundheitsministeriums, E-Mail-Anfragen bedürften aufgrund des hohen Aufkommens von Anfragen "einer längeren Bearbeitungszeit".
Die Impf-Hotline - ein Fehlstart mit Ansage. Denn von den rund acht Millionen Niedersachsen sind allein rund 500.000 Menschen 80 Jahre und älter und gehören zu der Gruppe mit höchster Impf-Priorität. Dem stehen am anderen Ende der Leitung nur 250 Mitarbeiter für eine Impf-Terminvergabe zur Verfügung. Die waren dem Ansturm von mehr als 700.000 Anrufern allein in der ersten Stunde nicht gewachsen.
Und das Schlimmste: Bereits am Donnerstagmorgen waren nach kürzester Zeit aufgrund der begrenzten Impfstoff-Menge keine Termine mehr buchbar. Zumindest könnten sich Anrufer, die 80 Jahre und älter sind, unter der ohnehin nicht erreichbaren Hotline des "Service Center" (0800 - 9988665) auf eine Warteliste setzen lassen, teilt das Land mit. Wirklich hilfreich ist das nicht.
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