Winsen
Filmprojekt von Förderschule An Boerns Soll und Museum im Marstall
Die Kamera war immer mit dabei, während die Kinder Wasser geholt, mit der Schrotsäge gearbeitet oder Lehmziegel geformt haben. Fünf Schüler aus der Winsener Außenstelle der Buchholzer Förderschule An Boerns Soll sind die „Hauptdarsteller“ in dem Film „Aufgebaut und abgedreht - die Kinderbauhütte als inklusives Projekt“, der im Auftrag des Museums im Marstall gedreht wurde.
Über mehrere Wochen haben die Kinder mit dem Museums- und Medienpädagogen Tammo Hinrichs und ihren Lehrerinnen Claudia Irle und Gabriele Schütze an dem Bau- und Filmprojekt gearbeitet. Während die Kinder mit viel Freude und Eifer an der Kinderbauhütte aktiv waren, wurden Aufnahmen gemacht, die nun zu einem knapp zwölfminütigen Film zusammengeschnitten wurden. Der Film feierte jüngst Premiere an der Schule An Boerns Soll und wird auf der Internetseite des Museums zu sehen sein.
Die Kinder, die alle Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung haben, konnten sich bei der Kinderbauhütte ganz nach ihren Möglichkeiten und Vorlieben ausprobieren. „Die Kinder waren mit Feuereifer dabei und kamen immer mehr aus sich heraus“, berichtet Hinrichs und war erstaunt, dass „die Kinder überhaupt nicht kamerascheu waren, sondern im Gegenteil viel erzählt und erklärt haben.“ Sie probierten alle typischen Arbeiten der Kinderbauhütte aus, wie Wasserholen, das maßstabsgetreue Fachwerkhaus mit Ziegeln füllen und vieles mehr. Dabei wurde gesungen und erzählt.
Mit wie viel Stolz und Freude die Kinder bei dem Projekt mitgearbeitet haben, zeigte sich auch eindrücklich bei der Premiere des Dokumentarfilms an der Schule. Mehrere Klassen kamen zur Premierenfeier zusammen, um ihre Mitschüler in dem Film zu sehen. Wie es sich für eine Premiere gehört, wurde das Ereignis mit Keksen und Salzstangen gefeiert. Die Beteiligten erinnerten sich gerne an den Dreh und erzählten von dem Projekt. Viele Mitschüler ließen sich von der Begeisterung anstecken und freuen sich schon auf den diesjährigen Start der Kinderbauhütte im Mai, um selber dabei zu sein. Auch die für Winsen zuständige Konrektorin, Britta Steinz, zeigte sich sehr angetan von der Zusammenarbeit mit dem Museum und dem gelungenen Filmprojekt.
Die Szenen und Sequenzen schnitt Museumspädagoge Hinrichs zusammen und hinterlegte sie mit erklärenden Sätzen und Musik. Die technische Ausstattung sowie die Materialkosten für den Dreh wurden dabei vom Landkreis Harburg mit Mitteln der Breitenförderung für Kunst, Kultur und Medien gefördert.
Die praktische und handfeste Arbeit an der Kinderbauhütte ist in besonderem Maße für inklusive Arbeit geeignet. Dies zu zeigen, war auch der Anlass für das erste Filmprojekt und die Kooperation mit der Förderschule „An Boerns Soll“. Ein nächstes Filmprojekt mit der Förderschule ist bereits in Planung. Die Sozial- und Kulturstiftung Giesela und Rolf Wiese (GiRoWi-Stiftung) hat hierfür die notwendigen Mittel in Aussicht gestellt.
Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins und Ideengeber für die Kinderbauhütte, betont hierzu: „Bei der Kinderbauhütte wird den Kindern historisches Bauen ganz praktisch und lebensnah beigebracht. Egal, mit welchen Möglichkeiten und Fähigkeiten Kinder an die Bauhütte kommen, jeder und jede kann dort mitarbeiten und gemeinsam etwas schaffen.“ Er hofft, dass der Film auch viele andere soziale Einrichtungen ermuntert, die Kinderbauhütte für ihre Arbeit zu buchen.
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