"Freue mich auf Freizeit" - Margot Schäfer aus Winsen geht nach 20 Jahren als Schulleiterin in den Ruhestand
thl. Winsen. "Eigentlich wollte ich nur Mathematik studieren. Doch ein Beruf nur mit Mathematik gefiel mir nicht", sagt Margot Schäfer. "Deswegen habe ich anschließend noch auf Lehramt studiert." Das war vor rund 40 Jahren. Jetzt geht die 63-Jährige in den Ruhestand. Im Rahmen eines Schulfestes wurde Margot Schäfer gestern offiziell von Kollegen, Schülern und Eltern verabschiedet. Mit gutem Grund: Denn "ihre" Grundschule am Borsteler Grund in Winsen feierte ihr 20-jähriges Bestehen. Und genauso lange hat Margot Schäfer die Einrichtung geleitet. "Ich kannte die Schule schon, als sie noch im Bau war, habe mitbestimmt, wo jedes Schild und jede Pinnwand hinkommt", lacht sie.
In Bremen geboren und aufgewachsen, wollte Margot Schäfer "eigentlich nie woanders hin". Nach ihrem Lehramtsstudium, hat sie in ihrer Heimatstadt noch Sozial-Pädagogik studiert. Durch Zufall bekam sie dann eine Stelle als Lehrerin in Delmenhorst an der dortigen Förderschule. "Kurz danach bekam ich das Angebot, zwei Jahre bei vollem Gehalt ein postgraduales Studium als Zusatzqualifikation für Förderschule zu absolvieren", erinnert sich Margot Schäfer. Zwar musste sie dafür nach Hannover. Doch rückblickend war es ein Glücksfall. Denn dort lernte sie ihren Mann Erhard kennen, der als Dozent arbeitete. "Mein Mann hatte damals noch eine Buchhandlung in Hamburg. Und als sich unser erstes Kind ankündigte, wussten wir schnell, es sollte auf dem Land aufwachsen", so Schäfer. Durch Zufall fand die junge Familie ihr neues Heim in Winsen - und Margot Schäfer eine Stelle als Lehrerin an der Wolfgang-Borchert-Schule (Förderschule). "Dort wurde ich, weil ich entsprechende Erfahrungen hatte, schnell Konrektorin." Diesen Posten hatte sie zwölf Jahre inne. Dann erfuhr sie von dem Bau der neuen Grundschule am Borsteler Grund. "Ich habe abends quasi auf den letzen Drücker meine Bewerbung geschrieben und abgeschickt", erinnert sie sich.
Zu Beginn war die Schule dreizügig, rund 200 Kinder wurden unterrichtet. Die Einrichtung entwickelte sich schnell zu der beliebtesten Grundschule der Stadt. Heute ist sie viereinhalb-zügig und wird von über 400 Kindern besucht. Seit 2016 ist die Schule Ganztagsschule.
Ihrem Ruhestand blickt Schäfer mit Freude entgegen. "Ich hätte ja noch zwei Jahre arbeiten können, aber ich habe es mir ja selbst ausgesucht", sagt sie. "Ich möchte mehr Zeit für die Familie haben, denn unsere Kinder und Enkelkinder wohnen weit auseinander." Zudem freue sie sich auf Reisen, die sie endlich mal außerhalb der Ferien-Hauptsaison unternehmen kann.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.