Ein Licht gegen Gewalt

Grundschüler setzen Zeichen bei „Orange the World“

Am 25. November war der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Eine weltweite Aktion, die auch im Landkreis Harburg unterstützt wurde. In Winsen und Buchholz erstrahlte die Botschaft in Orange – als leuchtendes Symbol für ein Leben ohne Gewalt.

Ein Meer aus orangefarbenen Laternen
Schon Wochen vor dem Aktionstag herrschte kreative Betriebsamkeit in den Klassenzimmern der Alten Stadtschule Winsen und der Grundschule Steinbeck in Buchholz. Unter der Anleitung ihrer Lehrerinnen und Lehrer bastelten die Kinder unzählige Laternen, malten Plakate und probten ein Lied, das von der Musiklehrerin Katharina Brünjes eigens für diesen Anlass komponiert wurde.

In Winsen mündete die Vorbereitungsarbeit in einen stimmungsvollen Laternenumzug, an dem rund 400 Kinder teilnahmen. Gemeinsam mit ihren Eltern versammelten sich schließlich etwa 1.000 Menschen, die sich dem Thema Gewaltprävention widmeten. Auch in Buchholz war die Resonanz beeindruckend: Rund 250 Kinder sorgten mit ihren orangefarbenen Laternen für Aufmerksamkeit in der Stadt.

Botschaften, die bewegen
Die Eröffnungsrede an der Alten Stadtschule Winsen hielt Schulleiterin Anke Müller. Sie betonte die Verantwortung, bereits die Jüngsten für das Thema Gewaltprävention zu sensibilisieren: „Unsere Schule setzt sich ein für eine Welt ohne Gewalt. Es ist wichtig, Kinder frühzeitig auf dieses Thema vorzubereiten, damit wir Gewalt erst gar nicht entstehen lassen.“

Auch Winsens Bürgermeister André Wiese ergriff das Wort und sprach in klaren, eindringlichen Sätzen zu den versammelten Kindern und ihren Familien: „Gewalt ist keine Lösung, das geht gar nicht. Nicht in Winsen und auch nicht anderswo.“

Ein Lied, das berührt
Bevor der Laternenumzug startete, erfüllten die Stimmen der Kinder den Schulhof mit dem selbst komponierten Lied, das nicht nur die Kinder begeisterte – nach und nach stimmten auch die anwesenden Eltern ein, bis schließlich alle gemeinsam die Botschaft in die Dunkelheit sangen.

Von der Alten Stadtschule aus zogen die Kinder und ihre Eltern bis zum Rathausplatz. Dort trugen die Schülerinnen und Schüler ihr Lied ein weiteres Mal vor, bevor sie mit ihren leuchtenden Laternen zurück zur Schule gingen. „Es war bewegend zu sehen, wie sich die Eltern mehr und mehr von der Botschaft mitreißen ließen. Beim zweiten Durchgang sangen immer mehr Erwachsene mit“, erzählte Anke Müller begeistert.

Ein starkes Zeichen aus dem Landkreis
Für die Gleichstellungsbeauftragten des Jobcenters Landkreis Harburg, Brigitte Oboda und Brigitte Niemann-Rempe, ist die Aktion weit mehr als ein Symbol. „Wir möchten den Menschen zeigen, dass wir für sie da sind. Vertraut euch eurem Jobcenter an. Dort erhaltet ihr Unterstützung – das wollen wir mit dieser Aktion sichtbar machen.“

Eine Botschaft, die bleibt
Während der Umzug den Abend mit Lichtern und Gesang erfüllte, blieben viele Passanten stehen, bewunderten die kreativen Laternen und ließen sich von der eindringlichen Botschaft berühren. Gewalt hat in unserer Gesellschaft keinen Platz – das ist die klare Aussage dieser Aktion.

Text des Laternen-Liedes
Auf dem Schulhof, auf dem Spielplatz,
spielen wir zusammen.
Wir passen auf, wir hören zu.
Hier ist niemand allein,

Refrain:
Orange ist unsere Farbe,
Orange, das sind wir!
Wir halten fest zusammen,
egal was auch passiert!

Kommt da jemand, der will dir was,
stehen wir an deiner Seite!
Das "große WIR" geht jede an
und das zeigen wir heute hier.

Ob Mädchen oder Junge,
Männer oder Frauen.
Jeder hat das Recht auf Frieden,
das wissen wir genau.

Wer Hilfe benötigt, kann sich anonym beim Hilfetelefon unter Tel. 116 016 melden. Auf der Internetseite des Hilfetelefons gibt es viele Informationen, Hilfe in 18 Sprachen, Online-Beratung, Hilfe in Gebärdensprache und in leichter Sprache.