Grundstückskauf im Gerichtssaal
thl. Winsen.
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Die Stadt Winsen ist doch noch Besitzer des Eckgrundstücks am Bahnhof geworden. "Wir haben das Areal für 90.000 Euro in der Gerichtsverhandlung erworben", erklärt Sprecher Theodor Peters auf WOCHENBLATT-Nachfrage.
Rückblick: Für das Areal, auf dem eine Imbiss-Bude und jede Menge "Gebrauchtwagen" stehen, hatte die Stadt ihr Vorkaufsrecht geltend gemacht, nachdem sie erfahren hatte, dass der Berliner Besitzer das Grundstück für 45.000 Euro an einen Mann aus Salzhausen verkaufen wollte. Was die Stadt nicht ahnte: Der tatsächliche Kaufpreis betrug 90.000 Euro. Es war nur aus "Steuerspargründen" eine niedrigere Summe in den Vertrag geschrieben worden. Der Rest sollte nämlich "unter der Hand" gezahlt werden. Pech für die Stadt: Sie zeigten die beiden Vertragsparteien zwar an (beide wurden auch gerichtlich belangt) und reichte Klage beim Verwaltungsgericht ein, scheiterte aber trotzdem mit dem Vorkaufsrecht, weil die Summe zu niedrig war.
Während Theodor Peters im Vorwege bereits die Felle für die "interessante Fläche für den Allgemeinbedarf " wegschwimmen sah, kam es im Prozess zu einer faustdicken Überraschung, als der neue Eigentümer der Stadt das Grundstück anbot. Da griff Peters sofort zu.
Die Stadt will jetzt die Verträge mit den auf dem Areal ansässigen Gewerbebetrieben kündigen und planen, was mit dem Grundstück passieren soll. Peters: "Die Fläche ist z.B. interessant für die Errichtung von Fahrradabstellplätzen."
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