"Helfen war unser Ding"
Die "Ober-ELFEN" vom Treffpunkt Ehrensache treten jetzt kürzer / Nachfolgerin gefunden
thl. Winsen. Ein Leben lang Ehrenamt - Dieser Satz passt zu Jutta und Wolf-Dieter Stein (beide 73 Jahre alt) aus Winsen. "Helfen war uns stets wichtig", sagen die beiden, die über lange Jahre als "Engagement-Lotsen für Ehrenamtliche Niedersachsen" (ELFEN) in der Luhestadt vorneweg gingen und das Projekt "Treffpunkt Ehrensache" publik gemacht haben. Doch jetzt ist Schluss. "Wir hören aus alters- und gesundheitlichen Gründen zum Jahresende auf", sagt das Ehepaar. Und dabei klingt ein bisschen Wehmut in der Stimme mit.
Als die Steins noch in Bad Segeberg wohnten, waren sie schon ehrenamtlich aktiv, bei den Landfrauen, im Gemeinderat und als Schiedsperson. 2006 folgte der Umzug nach Winsen. "Wir wollten unserem Sohn beim Aufbau seines Unternehmens helfen", erzählt Wolf-Dieter Stein. Parallel trat er dem Männerchor bei. Ein Sangesbruder erzählte ihm von dem gerade ins Leben gerufene ELFEN-Projekt der Stadt. Wolf-Dieter informierte sich und war begeistert. Mit dieser Begeisterung steckte er schnell seine Jutta an. Mit der Hausaufgabenhilfe in drei Winsener Grundschulen begannen die Steins, nachdem sie entsprechende Kurse in Lingen und Loccum besucht hatten.
Ende 2009 ging die städtische Angestellte Martina Hassenpflug, die das Projekt bis dahin betreut hatte, in den Mutterschutz. Fortan übernahmen die Steins die Leitung der ELFEN. Sie machten Werbung für die gute Sache, leisteten viel Basisarbeit beim Aufbau. Mit Erfolg: Über 50 Freiwillige waren bisher bei der Hausaufgabenhilfe aktiv. Daneben wurden PC-Kurse für Senioren organisiert. Und der "Treffpunkt Ehrensache" half bei Veranstaltungen, wie z.B. beim "Run for Help". Immer dort, wo Ehrenamtliche benötigt wurden, waren die ELFEN zur Stelle. "Helfen war unser Ding", sagt Jutta Stein.
Und die Steins haben für ihre Sache gekämpft. Einmal wollte ein Ratsherr (*Name der Redaktion bekannt) beim "Treffpunkt Ehrensache" mitmischen. "Der wollte daraus einen Verein machen, damit wir Gelder einnehmen. Das ging gar nicht", sagt Jutta Stein heute noch erbost. Das Ehepaar setzte sich erfolgreich durch, der Ratsherr wurde bei den Ehrenamtlichen nie wieder gesehen.
Bereits im Frühjahr haben die Steins dem Familienbüro der Stadt - dort laufen die Fäden des Treffpunkts Ehrensache zusammen - mitgeteilt, dass sie aufhören wollen. Dadurch konnte mit Julia Meinel eine Nachfolgerin gefunden werden, die den "Treffpunkt Ehrensache" ab 2018 betreuen wird.
Im Rahmen eines Dankeschön-Essens der Stadt wurden Jutta und Wolf-Dieter Stein jetzt aus ihren Ämtern verabschiedet. Doch so ganz ohne, geht es bei den beiden nicht. Jutta Stein ist noch Beisitzerin im Sozialverband, Wolf-Dieter ist dort und im Männerchor für die Pressearbeit zuständig - natürlich alles ehrenamtlich.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.