Abriss des Postgebäudes in Winsen
Herausforderungen beim Bunkerabriss
Die Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Postgelände an der Brahmsallee in Winsen sind planmäßig in vollem Gange. Vor zwei Wochen begann die Firma TIRS Abbruch und Recycling GmbH mit den umfangreichen Arbeiten, die trotz einer besonderen Herausforderung im Untergrund wie geplant bis Ende des Monats abgeschlossen sein sollen.
Der alte Schutzbunker unter dem Gebäude war keine Überraschung für die Verantwortlichen. Schon im Vorfeld war bekannt, dass der Abriss des Bunkers aufwendig sein würde. Die mächtigen Betondecken und -wände des Bunkers, verstärkt durch einen hohen Anteil an Eisen, erfordern den Einsatz spezieller und leistungsstarker Abrissgeräte. Zum Einsatz kommen hier 55-Tonnen-Bagger, um die unterirdischen Strukturen erfolgreich abzutragen. Normalerweise werden bei solchen innerstädtischen Abrissprojekten zwei 30-Tonnen-Kettenbagger verwendet, doch die besondere Herausforderung machte den Einsatz des schwereren Geräts notwendig.
Die Abrissarbeiten begannen nach der Einrichtung und Absicherung der Baustelle mit der Entkernung und Schadstoffsanierung des Gebäudes. Ein zuvor erstelltes Gutachten diente als Grundlage für die fachgerechte Entfernung aller Schadstoffe. Diese Maßnahmen sind notwendig, um eine sichere und umweltfreundliche Abrissarbeit zu gewährleisten. Sobald das Gebäude schadstofffrei war, starteten die oberirdischen Abbrucharbeiten.
Die Beseitigung der Schadstoffe und der sorgfältige Rückbau der Materialien sind zentrale Bestandteile des Projekts. Alle nicht kontaminierten Materialien werden recycelt: Holz und Dachpappe gelangen in die thermische Verwertung zur Wärmegewinnung, während mineralische Abfälle im Straßen- und Wegebau weiterverwendet werden.
Der Abriss ist jedoch nur der erste Schritt in einem größeren Bauvorhaben. Wie das WOCHENBLATT bereits berichtete, plant Immobilien-Investor Jörg Schröder auf dem Gelände zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 53 Wohneinheiten. Die neuen Gebäude werden jeweils drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss umfassen.
Nach Abschluss der Abrissarbeiten steht eine umfangreiche Bodenverbesserung an, um die Grundlage für den Neubau zu schaffen. Die konkreten Planungen für das Neubauprojekt sollen im Herbst starten. Trotz der aktuellen Herausforderungen durch steigende Baukosten und wirtschaftliche Unsicherheiten hält Schröder an seinem Investitionsplan fest und plant, rund 20 Millionen Euro zu investieren.
Redakteur:Anika Werner aus Winsen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.