Fußgängerzone zerbröckelt.
In der Fußgängerzone in Winsen häufen sich die Probleme.

Kleine Auswahl der defekten Steine. | Foto: Rüdiger Störtebecker
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Bei einem meiner letzten Spaziergänge um das Rathaus kam ich durch den zweiten Bauabschnitt der Innenstadtsanierung und traute meinen Augen nicht.

Man kann hier sehen, dass eine große Anzahl der doch sehr teuren Pflastersteine schon starke Abnutzungserscheinungen zeigen. 
Ecken und Kanten sind bereits weggebrochen, sogar durchgebrochene Steine sind zu sehen. 
Nun fragt man sich, ob hier qualitativ schlechte Steine gekauft und verbaut wurden oder woher kommen diese Schäden?

Wie soll es erst werden, wenn wir richtige Winter mit starkem Frost bekommen? Hier zerbröckeln unsere Steuergelder unter den Füßen der Winsener und den Reifen der Kurierfahrer. 

Hinzu kommt, dass das Auswechseln der Pflastersteine richtig zum Problem werden kann. 
Die Steine wurden alle sehr aufwendig nach einem bestimmten Muster verlegt und damit dieses Muster erhalten bleibt, müssen wohl wieder die gleichen Steine in großer Menge gekauft werden. Ob das funktioniert?

Beim Fotografieren der kaputten Steine sprach mich ein Wochenblattleser an und er war völlig empört darüber, dass die Stadt wohl angeordnet haben soll, die Baumscheiben der neu gepflanzten Bäume in der Fußgängerzone mit Kieselsteinen zuzuschütten. 
Er sah das Problem wie andere Winsener auch, dass die Oberfläche in der Stadt zu stark versiegelt wird. Er schlug vor, dass hier auch Rindenmulch hätte verwendet werden können, der durch die darauf liegenden Gitter auch festgehalten wird und so auch die Innenstadt nicht verunreinigt.

Ein weiterer Effekt wäre hier, dass durch Rindenmulch die Feuchtigkeit gehalten wird und die Bäume zusätzlich mit Nährstoffen versorgt werden. Mein Gesprächspartner hatte sogar schon berechnet, dass bei der Anzahl von circa 30 Bäumen und der dadurch entstandenen Fläche der Baumscheiben bereits eine Fläche von etwa 45 qm zugeschüttet wurde. Dies entspricht schon einem kleinen Garten.

Bei einem meiner Spaziergänge in der Innenstadt Anfang Oktober bemerkte ich, dass auch die Stromverteiler im Straßenpflaster, aus denen die Wochenmarkthändler mit Strom versorgt werden, wohl Probleme verursachen.  Am 2. Oktober kam es hier zu einem Unfall, als ein Auto gegen einen offen stehenden Stromversorger fuhr. Die Frage ist, wieso stand der Versorger offen? Wurde vergessen, ihn zu schließen oder öffnete er sich durch einen Defekt von allein? Zur gleichen Zeit, ein paar Meter weiter, wurde ein anderer Stromverteiler durch eine Warnbarke gesichert. Auch defekt?

Wie das Wochenblatt berichtete, hat die Stadt wohl beschlossen, Stallbaum's Gasthaus zu kaufen. Mit dieser Entscheidung sind jedoch nicht alle einverstanden. 

Auch konnte man im Wochenblatt lesen, dass besonders die Grünen dafür kein Verständnis haben. Für die Grünen tut sich die Frage auf, was die Stadt mit diesem Objekt will?  Und genau das fragen sich auch viele Winsener wie man immer wieder in Gesprächen hört. 

Ganz anders sieht das auf Anfrage die AFD. Sie geht mit der Stadt konform und unterstützt die Entscheidung. Sie findet es positiv und gibt zu bedenken, dass durch den Kauf der historische Stadtkern Winsens erhalten bleibt. Gut fände es die AFD, wenn sich dort Gastronomie oder Ähnliches ansiedeln würde, damit wieder mehr Leben in die Innenstadt zurückkommt.  Aber sie befürchtet auch, dass ein Investor dieses Objekt völlig anders nutzen könnte. 

Viele fragen sich, was ist, wenn dann doch ein Investor das Objekt von der Stadt vielleicht zu einem viel günstigeren Preis kauft? 
Dies ist natürlich nur ein Gedankenspiel. So etwas ist doch wohl in Winsen  undenkbar, oder? Wie man sieht, ist die Innenstadtsanierung immer wieder Anlass für neue und interessante Geschichten.

Leserreporter:

Rüdiger Störtebecker aus Winsen

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