Winsen
In Hanseschule sahen Eltern und Grundschulkinder Theaterstück zum Thema Missbrauch

Führten durch das Theaterstück (v. li.): Tim Jürries (Erziehungsberatung), Svenja Speckien (Kinderschutzbund), Gabriela Fried (Kinderschutzfachkraft LK-Harburg), Petra Erlemann und Jens Heidtman | Foto: Behrens
  • Führten durch das Theaterstück (v. li.): Tim Jürries (Erziehungsberatung), Svenja Speckien (Kinderschutzbund), Gabriela Fried (Kinderschutzfachkraft LK-Harburg), Petra Erlemann und Jens Heidtman
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Dritt- und -Viertklässler der Hanseschule Winsen trafen sich jetzt in der Aula, um sich ein Puppenspiel anzusehen und anschließend über das Stück ernsthaft zu diskutieren. Hinter diesem Stück steckt mehr, als nur eine lustige Geschichte. Jens Heidtmann und Petra Erlemann vom Holzwurm-Theater aus Winsen haben mit „Sascha – bis hier hin und kein Stück weiter“ ein kindgerechtes Stück gezeigt, bei dem es um Missbrauch eines Kindes durch seinen Onkels geht. Ein besonderes Dankeschön geht an dieser Stelle an die örtliche Bürgerstiftung und die Lilith-Stiftung, die diese Aufführungen finanziert haben.

Schon am Abend zuvor hatten die Eltern der Schüler während einer Sondervorstellung die Möglichkeit, sich das Stück anzusehen, damit sie am Tag darauf auf Fragen ihres Nachwuchses reagieren konnten. Unterstützend standen Vertreter der Erziehungsberatungsstelle, des Jugendamtes und des Kinderschutzbundes zur Seite und leiteten mit zusätzlichen Informationen durch diesen Abend.

Das Stück fängt harmlos an: Es zeigt den Alltag einer Familie, wenn ein alleinerziehender Vater mit seinem zehnjährigen Sohn sowie einem Hund den Haushalt organisieren muss und gleichzeitig Stress auf der Arbeit hat. Die Hauptfigur der Geschichte, Sascha, möchte seine Gürtelprüfung für den Grüngurt im Judo machen und muss mehrmals in der Woche dafür trainieren. Weil sein Vater ihn nicht zur Sporthalle fahren kann, bietet sein Onkel Paul an, ihn mit dem Auto hinzubringen. Zudem erklärte er sich bereit, bis zum Eintreffen des Vaters nach der Arbeit, den Jungen zu beaufsichtigen. Dabei kommt es zu grenzüberschreitenden Berührungen.

Eingebettet wurde dieses Theaterstück in eine Projektwoche zum Thema „Starke Menschen“. Es wurde über gute und schlechte Geheimnissen gesprochen, Übungen zum lauten „Nein“ sagen geübt, gesungen und gelesen.

Das Stück hat die Kinder über die Strategie von Tätern aufgeklärt. Die Acht- bis Zehnjährigen haben demonstriert bekommen, dass man schlechte Geheimnisse verraten darf und sollte. Selbstbewusstsein schützt vor solchen Annäherungen. Ein klares „Nein!“ kann Täter abhalten. Durch das Stück haben die Kinder konkrete Informationen über mögliche Grenzverletzungen bekommen und wurden am Ende ermutigt, sich Erwachsenen anzuvertrauen. "Das Stück soll den Kinder die Angst nehmen und sie in ihrem Selbstbewusstsein stärken“, so Heidtmann.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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