Winsen
Internationales Café feierte zehnjähriges Jubiläum
Mit einem Dankgottesdienst, einer Feier mit internationalem Buffet, einer riesigen Geburtstagstorte, Weltmusik und Spaß für Groß und Klein feierte das Internationale Café in Winsen jetzt sein zehnjähriges Jubiläum. Auch Landesbischof Ralf Meister wirkte mit.
In seiner Predigt griff Ralf Meister die Jahreslosung auf: „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Sie stammt aus der Geschichte um das kinderlose Paar Abraham und Sara. Sara ist eifersüchtig auf die Leihmutter Hagar und schickt sie in die Wüste. Hagars Geschichte - so Meister - "steht symbolisch für das größte Thema des 21. Jahrhunderts, die Flucht und ihre globalen Ursachen. Und wir haben keine Antwort darauf. Der Umgang mit Flucht ist die entscheidende Bewährungsprobe für unsere Humanität".
Landesbischof: Flucht ist größtes Thema des 21. Jahrhunderts
In Hagars Geschichte spricht Gott zu ihr und verspricht ihr eine gute Zukunft für ihre Kinder. Mit Blick auf die Mitarbeiter des Internationalen Cafés führte Ralf Meister aus: „Auch Sie sehen nicht weg, wenn Menschen ankommen. Anders als in der schnelllebigen Welt der Sozialen Medien lassen Sie sich ein auf die Menschen, dadurch entstehen Beziehungen. Es ist stark, was Sie vor zehn Jahren in einer vornehmlich weiß geprägten Kirche erschaffen haben: einen Ort, an dem Menschen Segen erfahren.“
Mehrere Ehrenamtliche schilderten ihre persönlichen Erlebnisse der vergangenen Jahre. Ihre Beiträge veranschaulichten, sich das Café zu einem Ort der Begegnung und der Freundschaft entwickelte – mit zahlreichen Erfolgsgeschichten, emotionalen Situationen und viel Freude am gemeinsamen Miteinander.
Bürgermeister André Wiese sicherte seine weitere Unterstützung zu: „Wir sind dankbar und stolz, was hier auf die Beine gestellt wurde. Danke an alle, die sich einbringen."
Superintendent Christian Berndt warf einen Blick in die Zukunft, die von Herausforderungen geprägt sei: „Die Situation der Geflüchteten wird nicht einfacher, die Kommunen werden immer weniger freiwillige Leistungen für zur Verfügung stellen können. Auch die Schärfe der Diskussionen um Asylthemen und das Aufflammen von Antisemitismus beobachte ich mit Sorge. Trotzdem, gerade jetzt, ist es gut, diesen Ort zu haben. Es ist für mich ein Signal der Hoffnung, wenn ich sehe, wie viele Menschen zum Gelingen von großen und kleinen Wundern beitragen möchten.“
Dank an Ehrenamtliche für "Herzblut-Arbeit" im Café
„Wir sind dankbar für all die vielen lieben Menschen, die an diesem Jubiläum teilgenommen haben“, erklärte schließlich Pastor Markus Kalmbach von der Winsener St.-Marien-Gemeinde. Er dankte allen Spendern und Sponsoren für die Unterstützung zum Jubiläum. Die Stadtwerke Winsen und die St.-Marien-Stiftung spendeten jeweils 1.000 Euro, die Stadt finanzierte die große Geburtstagstorte. „Mein größter Dank gilt allen Ehrenamtlichen, die diese Arbeit mit Herzblut begleiten“, so Kalmbach.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.