"Kam mir wie ein Verbrecher vor"
thl. Winsen. "Wie die mich behandelt haben, ist unmöglich. Ich kam mir vor wie ein Schwerverbrecher." Bilal Tan aus Winsen ist derzeit gar nicht gut auf die Mitarbeiter des Metronom zu sprechen. Grund: Am Sonntag kassierte eine Zugbegleiterin seine Monatskarte ein - völlig grundlos, wie sich im Nachhinein herausstellte.
Rückblick: Tan, der in Hamburg in einem Krankenhaus arbeitet, hat Feierabend und fährt mit dem Metronom nach Hause. Unterwegs kontrolliert die Zugbegleiterin die Fahrkarten der Passagiere. Bilal Tan zeigt seine Monatskarte vor, wie schon oft bei Kontrollen. Doch diesmal traut er seinen Ohren nicht. "Die Karte ist ungültig, da fehlt ein Stempel, herrschte mich die Frau an", erzählt Tan. Sie habe ihm mitgeteilt, dass sie Karte einbehalten werde und seinen Ausweis verlangt. "Als ich ihr den nicht gleich gegeben habe, schrie sie mich regelrecht an und riss mir meine Geldbörse aus der Hand, in der ich in meinen Ausweis hatte", so Tan weiter. Daraufhin sei er auch lauter geworden, ein Wort gab das andere. Dabei habe die Zugbegleiterin ihn gedroht, ihn aus de Zug zu werfen. Doch so weit kam es nicht, der Metronom lief im Winsener Bahnhof ein. Tan erhielt seinen Ausweis zurück und stieg aus. Die Monatskarte blieb bei der Zugbegleiterin.
"Ich bin im Bahnhof gleich zum Servicecenter, wo ich die Karte gekauft hatte. Dort sagte man mir, dass die Karten gar nicht gestempelt werden", so Tan.
Auf WOCHENBLATT-Nachfrage teilte die Metronom-Gesellschaft am Montag folgendes mit: "Die Monatskarte von Herrn Tan weist nach Einschätzung der Kollegin eindeutige Anzeichen für Manipulation auf. Als unsere Mitarbeiterin den Herrn darauf ansprach, wurde er laut und ausfallend. Ein solches Verhalten gegenüber unseren Mitarbeitern können wir grundsätzlich nicht akzeptieren."
Was genau die Zugbegleiterin als Manipulation gesehen hat, teilte die Gesellschaft nicht mit. An dem Vorwurf war aber offensichtlich auch nichts dran. Denn am Dienstag hatte Bilal Tan seine Monatskarte in der Post - mit einem Entschuldigungsschreiben und einer Ankündigung, dass die Metronom-Gesellschaft für die ihm extra entstandenen Fahrkosten aufkommt.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.