Winsen
Landfrauen hörten Vortrag über Gartenpflege

Nele Beecken (li.) und Vera Bergmann bedankten sich bei Matthias Schuh | Foto: Katrin Lorenzen
  • Nele Beecken (li.) und Vera Bergmann bedankten sich bei Matthias Schuh
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Rund 60 Mitglieder des LandFrauenvereins Pattensen und Umgebung versammelten sich jetzt im Gasthof Vossbur in Tangendorf zu einem Vortragsabend, bei dem sich alles um den heimischen Garten in Zeiten des Klimawandels drehte.

Natur im Wandel

Matthias Schuh aus Vierhöfen, der seit 25 Jahren im Freilichtmuseum am Kiekeberg als Gärtner tätig ist, unterhielt und informierte die Landfrauen mit seinem kurzweiligen und überaus lehrreichen Vortrag über die Risiken und Chancen, die die heutigen, meist frostfreien Winter und heißen, trockenen Sommer mit sich bringen. Der Garten, das Wetter, alles sei heutzutage anders als in seinen Kindheitstagen, so Schuh. Der über Jahrhunderte zur Gartenarbeit und Planung heranzuziehende Phänologische Kalender hätte inzwischen an Aussagekraft und Genauigkeit verloren, da sich die Natur im Wandel befände.

Fremde Pflanzenarten fassen Fuß

Matthias Schuh verdeutlichte anhand von Beispielen, welche Baum- und Pflanzenarten mittlerweile in deutschen Gärten Fuß fassen und dabei heimische Baum- und Pflanzenbestände verdrängen. Rucola und Wermut, eigentlich Richtung Mittelmeer beheimatet, gedeihen inzwischen prächtig in hiesigen Nutz- und Ziergärten. Verschiedene Ahornarten und Efeupflanzen, die früher einzeln gepflanzt wurden, sämen jetzt selber aus und wachsen zu Hunderten heran, ohne durch Frostnächte zerstört zu werden. Ebereschen, Holunderbüsche und Linde hingegen, gehen beispielsweise aufgrund der geringeren Niederschläge langsam aber unaufhaltsam ein.

LandFrauen Pattensen lernten Plattdeutsch

Ein weiteres Augenmerk wurde auf bedrohte Bienenarten gelegt. Matthias Schuh erklärte, warum Insekten und Pflanzenwelt heute nicht mehr miteinander harmonieren - Obstbäume blühen aufgrund der milden Winter zu früh, um von den Bienen, die gewisse Temperaturen zum Ausfliegen benötigen, bestäubt zu werden. Er riet zudem von den beliebten Wildblumenmischungen ab. Die Wildblumen, mit denen man den Bienen vermeintlich etwas Gutes tue, seien beispielsweise aufgrund ihrer Höhe und ihrer späten Blüte für die selten gewordenen Erdbienen gänzlich ungeeignet. Ein "blühender" Rasen, auf dem das ein oder andere Gänseblümchen und die ein oder andere Taubnessel wachsen darf, wäre bedeutend sinnvoller.

Das richtige Bewässern

Das richtige Bewässern des Nutz- und Ziergartens, sogenannte Klimapflanzen, der Unsinn von Kiesgärten und die heimische Landwirtschaft, die sich auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet, wurden ebenfalls thematisiert und rundeten den Themenabend ab.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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