Bis zu 180 "Weltflüchtlinge" werden untergebracht
Landkreis Harburg nimmt Sporthalle der BBS Winsen als Flüchtlingsunterkunft in Betrieb

Die Sporthalle der Berufsbildenden Schulen (BBS) Winsen | Foto: Landkreis Harburg
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Ab dem heutigen Donnerstag nimmt der Landkreis Harburg die Sporthalle der Berufsbildenden Schulen (BBS) Winsen als Flüchtlingsunterkunft in Betrieb. Bislang konnte dieser Schritt vermieden werden, doch nun sind die Unterbringungsmöglichkeiten in den regulären Unterkünften erschöpft. Grund hierfür sind die hohen Zuweisungszahlen durch das Land Niedersachsen: Pro Woche werden dem Landkreis etwa 40 Geflüchtete aus Krisengebieten in aller Welt zur Unterbringung zugewiesen. Hinzu kommen wöchentlich bis zu 50 Ukrainer, die von den Städten und Gemeinden untergebracht werden.
"Wir haben alles getan, um diese Situation zu vermeiden, die für alle Beteiligten alles andere als angenehm ist. Nun sind wir angesichts der hohen Zahl geflüchteter Menschen, die bei uns im Landkreis Schutz und Obdach suchen, jedoch an die Grenzen der regulären Unterbringung gestoßen“, erklärt Landrat Rainer Rempe. "Das ist keine gute Lösung und kann auch keine Dauerlösung sein. Wir kommen bei der Unterbringung der Weltflüchtlinge -  genauso wie einige unserer Kommunen bei der Unterbringung der Ukrainer - jedoch nicht mehr darum herum, vorerst auch auf Sporthallen zurückzugreifen.“
Rainer Rempe hob einmal mehr die herausragende Unterstützung der Johanniter hervor. Ohne sie und das Deutsche Rote Kreuz könne die Herausforderung der Flüchtlingsunterbringung nicht bewältigt werden.
Die Sporthalle der BBS Winsen wurde für die Unterbringung geflüchteter Menschen umfunktioniert und in Wohnparzellen aufgeteilt. Jede Parzelle ist mit drei Doppelstockbetten und Spinden ausgestattet. Ab sofort werden dort Schritt für Schritt bis zu 180 sogenannte Weltflüchtlinge untergebracht, also Geflüchtete, die nicht aus der Ukraine stammen. Betrieben und sozial betreut wird die Unterkunft durch die Johanniter-Unfallhilfe. Dazu sind tagsüber eine Einrichtungsleitung, mehrere Betreuer sowie ein Sicherheitsdienst im Einsatz. Letzterer ist auch nachts und an den Wochenenden präsent. Verpflegt werden die Geflüchteten zentral vor Ort.
Die BBS-Sporthalle und falls nötig auch weitere Sporthallen des Landkreises müssen als Übergangslösung für die akute Platznot so lange genutzt werden, bis Containerwohnanlagen in ausreichender Anzahl fertigstellt sind. Aktuell befinden sich 850 Plätze in mehreren Städten und Gemeinden des Kreises (unter anderem in Hittfeld, Meckelfeld, Tostedt und Buchholz) im Aufbau. Darüber hinaus werden in Kürze mobile Wohnanlagen mit weiteren bis zu 900 Plätzen ausgeschrieben, die im kommenden Jahr errichtet werden sollen. Wann die akute Platznot beendet sein wird, hängt davon ab, wie sich die Zuweisungszahlen in Zukunft entwickeln und wie lange es dauern wird, die geplanten zusätzlichen Unterkünfte einzurichten.

Die Sporthalle der Berufsbildenden Schulen (BBS) Winsen | Foto: Landkreis Harburg
Zur Unterbringung der Flüchtlinge wurde die Sporthalle in Wohnparzellen aufgeteilt  | Foto: Landkreis Harburg
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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