Landkreis: Sporthallen-Sperrung bis Ende Oktober
Mehrere Sporthallen bleiben dicht / Schüler und Sportler gucken in die Röhre
(thl/jab/os). Das bringt Lehrer und Sportler auf Zinne: Nicht nur, dass der Landkreis Harburg direkt zum Ende der Sommerferien einige Sporthallen zur Überprüfung der Lüftung kurzfristig geschlossen hat. Einige Sporthallen bleiben sogar bis zum Ende der Herbstferien zu - mindestens! Betroffen sind die Halle der Berufsbildenden Schulen in Winsen, die Schulsporthalle in Jesteburg, die Vierfeldhalle im Schulzentrum am Buenser Weg in Buchholz, beide Hallen am Schulzentrum am Kattenberge in Buchholz sowie die Schulsporthallen in Tostedt.
Hintergrund ist, dass in diesen Hallen die Lüftung über Umluft betrieben wird. Dies ist nach Rahmenhygieneplan nicht erlaubt. Daher blieb dem Landkreis Harburg in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt nur die Möglichkeit, diese Hallen für den Betrieb zu sperren, heißt es in einem Schreiben des Kreissportbundes an die Sportvereine, die die besagten Hallen nutzen.
Doch warum wurde erst mit Beginn des neuen Schuljahres mit der Überprüfung der Luftanlagen in den Hallen angefangen? Ausschlaggebend dafür sei der von der Landesregierung erst im August geänderte Rahmenhygieneplan, teilt der Landkreis auf WOCHENBLATT-Anfrage mit. Dieser Rahmenplan gibt vor, dass Lüftungsanlagen nur genutzt werden dürfen, wenn sichergestellt ist, dass die Anlage nicht im Umluftbetrieb läuft. "An diese Vorgaben halten wir uns als Schulträger selbstverständlich", sagt Landkreissprecher Andres Wulfes. Deswegen habe man die Sporthallen in den zurückliegenden Wochen technisch überprüft. Nachdem die Ergebnisse vorlagen, habe man die Sporthallen gesperrt, die nicht den Vorgaben entsprechen.
"An einer Lösung für jede Halle wird gearbeitet. Dies ist aber nicht so einfach, wie es sich ursprünglich dargestellt hat", heißt es weiter aus dem Kreishaus. "Nachdem die Wartungsfirmen nun die Bestandsaufnahme abgeschlossen hat, wird an Konzepten zum Umbau der jeweiligen Lüftungsanlage gearbeitet." Die Lüftungsanlagen seien nicht standardisiert.
In den Hallen, die durch den Landkreis Stade betrieben werden, bestehe keine Gefahr durch umgewälzte Luft, so Landkreissprecher Christian Schmidt. Alle Hallen werden mit Zu- und Abluft betrieben. Auch die Hansestadt Stade muss bei ihren Sporthallen nicht eingreifen. Sie werden mit Frischluft sowie Fortluft betrieben. Heißt: Verbrauchte Luft wird direkt nach draußen befördert.
Gleiches gilt für die Sporthalle in Brackel, die bau-gleich mit der gesperrten Halle in Jesteburg ist. Auch dort sorgt ein sogenannter Kreuzstromwärmetauscher dafür, dass ständig frische Luft in die Halle "geblasen" wird, versichert Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus.
Auch die Hallen in Zuständigkeit der Stadt Buchholz, z. B. die Schulturnhallen in Trelde und an der Waldschule sowie die Schützenhalle, sind nicht betroffen. Dort gelte aber weiterhin, dass die sanitären Anlagen (WC, Umkleide, Duschen) gesperrt sind, erklärt Stadtsprecher Heinrich Helms.
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