"Massen-Abschied" beim Steller THW
thl. Stelle. Beim THW-Ortsverband (OV) Stelle-Winsen hängt derzeit der Haussegen schief. Elf Helfer der Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen, darunter auch Führungskräfte, haben den OV bereits verlassen, vier weitere wollen angeblich noch folgen. Die Folge des "Massen-Abschieds": Die Fachgruppe ist derzeit nicht mehr einsatzfähig. Das bestätigt der THW-Ortsbeauftragte Oliver Schildknecht dem WOCHENBLATT auf Nachfrage.
"Die genauen Gründe für diese Aktion sind mir nicht bekannt", sagt Schildknecht. Man sei selbst überrascht gewesen. "Es gab vermutlich Probleme auf der menschlichen Schiene, sodass sich die Leute hier wohl nicht mehr wohlfühlten", so der Ortsbeauftragte weiter. "Die Betreffenden haben dem THW aber nicht den Rücken gekehrt, sondern haben im OV Harburg eine neue Heimat gefunden."
Ebenso schweigsam zeigen sich die "Flüchtigen". "Wir wollen und werden dazu kein Statement abgeben", heißt es. Klar, selbst wenn man sich in solchen Organisationen spinnefeind ist, will man die Streitigkeiten nicht noch öffentlich austragen.
Überrascht von der Entwicklung im Steller THW ist man auch beim Landkreis Harburg. Dort ist die Organisation im Katastrophenschutz eingebunden. "Die Sicherheit der Bürger ist aber nicht gefährdet, da auch die Feuerwehren über starke Wasserpumpen verfügen", sagt Sprecher Bernhard Frosdorfer. Zudem sei das THW sowieso nicht in alle Schadenslagen eingebunden.
Trotzdem: Noch im vergangenen Jahr rückte der Ortsverband mannstark mit seinen Gerätschaften zum Elbehochwasser aus. Das ist derzeit unmöglich. Zwar sind nach Schildknechts Aussagen noch 36 Helfer da, von denen seien einige allerdings seit längerer Zeit nicht mehr beim THW gesehen worden.
Der THW-Ortsverband Stelle-Winsen will nun aktiv Helfer-Werbung betreiben. Schildknecht: "Ziel ist es, die Gruppe möglichst schnell wieder aufzufüllen und sie personell neu aufzustellen."
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