Migrationsberatung im Landkreis vor dem Aus?

Machten auf die prekäre Situation aufmerksam (v. li.): Ines Appel, Ralf Burmester (beide Diakonie), Anna Vaccaro-Jäger, Elisabeth Meinhold-Engbers (beide AWO), Roger Grewe (DRK) und
Christoph Seese (Paritätischer)   Foto: thl
  • Machten auf die prekäre Situation aufmerksam (v. li.): Ines Appel, Ralf Burmester (beide Diakonie), Anna Vaccaro-Jäger, Elisabeth Meinhold-Engbers (beide AWO), Roger Grewe (DRK) und
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thl. Winsen. Seit 2017 sind die Stellen der Migrationsberatungsstellen erheblich aufgestockt worden, um die stark gestiegene Zahl der Zugewanderten angemessen beraten zu können. Im Landkreis Harburg wird diese Arbeit durch die Kreisarbeitsgemeinschaft (KAG) der freien Wohlfahrtspflege übernommen, der das DRK, die AWO, der Paritätische, die Caritas und die Diakonie angehören. Finanziert wird die Maßnahme vom Land Niedersachsen.
Jetzt droht den Beratungsstellen das Aus. Rund die Hälfte der Stellen sollen wegfallen. Denn die Zuwendungsrichtlinien Migration laufen zum Ende dieses Jahres aus. Aus diesem Grund hat die KAG jetzt einen Brandbrief an die Landtagsabgeordneten des Landkreises sowie an das Sozialministerium geschrieben. "Setzen Sie sich dafür ein, dass die Höhe der Landeszuwendung nicht wie geplant reduziert wird. Damit eine Versorgung der Menschen mit Fluchterfahrung in Niedersachsen aufrechterhalten werden kann", heißt es in dem Schreiben.
Die Beratungsstellen leisten einen zentralen Beitrag, um neu zugewanderte Ausländer zu unterstützen, unterstrich KAG-Vorsitzender Ralf Burmeister jetzt im Rahmen eines Pressetermins. Rund 1.350 Familien und Einzelpersonen werden pro Jahr im Landkreis beraten. "Die Sache ist nach einer Stunde nicht erledigt. Wir führen mit den Personen durchschnittlich 4.500 Beratungsgespräche pro Jahr", erklärte Ines Appel von der Diakonie. Pandemie-bedingt sei der Beratungsbedarf noch einmal angestiegen, weil z.B. eine große Zahl von Ratsuchenden, die im Niedriglohn-Sektor gearbeitet haben, arbeitslos geworden sind. "In dieser Situation geht es um existenzsichernde Beratung, Verhinderung von Obdachlosigkeit und insbesondere um die Entwicklung von zukunftsfähigen Berufs- und Arbeitsperspektiven", machte Elisabeth Meinhold-Engbers (AWO) deutlich. Und ihre Kollegin Anna Vaccaro-Jäger ergänzte: "Durch die geplante Streichung von Stellen wird eine Betreuungsnotlage geschaffen, die durch die verbleibenden Mitarbeiter nicht aufgefangen werden kann."

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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