Nach Veto gegen Sporthallen-Benennung nach Ehrenmitglied: Vorsitzender des HSV Stöckte gibt Amt ab

Nach dem Eklat nur noch kommissarischer HSV-Chef: Volker Bruns | Foto: archiv/bs
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ce. Stöckte. "Ich finde es unwürdig, den Namen eines so verdienten Menschen in einer derartigen Diskussion zu verbrennen." Das sagt Volker Bruns (54), der bis vor Kurzem Vorsitzender des Hansa-Sportvereins (HSV) Stöckte war. Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung gab Bruns seinen Posten "offiziell" ab und leitet den Verein jetzt bis zu Neuwahlen kommissarisch. Auslöser war ein Eklat um den Plan der HSV-Spitze, die Stöckter Sporthalle nach dem im August verstorbenen HSV-Ehrenmitglied Gerhard Ruschmeyer zu benennen.
Hintergrund: Volker Bruns und der übrige Vereinsvorstand wollte die im Eigentum der Stadt Winsen befindliche Halle am Sportplatzweg in Stöckte nach Gerhard Ruschmeyer benennen, der sich über 40 Jahre lang als Trampolintrainer und -turner weit über Stöckte und den Landkreis Harburg hinaus erfolgreich engagiert hatte. Dafür war er zum WOCHENBLATT-Trainer des Jahres und von der Stadt Winsen mit dem "Luhekiesel" ausgezeichnet worden. Die Stadt sagte "Ja" zum HSV-Antrag. Einzige Bedingung: eine einstimmige Zustimmung der Vereinsmitglieder auf der Jahreshauptversammlung. Doch dazu kam es nicht.
Der ehemalige HSV-Vorsitzende Wilhelm Eckhoff meldete auf der Versammlung "erhebliche Bedenken" an. Bei einer Benennung der Halle nach verstorbenen oder lebenden Vereinsmitgliedern "sollten die Verdienste aller infrage kommenden Personen nach einem Punktesystem aufgelistet werden". Zu den Verdiensten gehöre "nicht nur die erfolgreiche Führung einer Abteilung, sondern auch die jahrelange Tätigkeit in der Vorstandsetage des Vereins".
Eckhoff erklärte außerdem, Aufgabe insbesondere des Vorsitzenden müsse sein, sich um die Besetzung des Vorstands mit Aktiven zu kümmern, die den Verein erfolgreich führen könnten. "Die Namensgebung der Stöckter Halle ist dabei von untergeordnetem Interesse", so Eckhoff.
Volker Bruns wies die Kritik zurück. Er ließ dennoch nicht über seinen Antrag abstimmen, denn "die unwürdige Debatte darüber werde Gerhard Ruschmeyer nicht gerecht". Dem von Wilhelm Eckhoff vorgeschlagenen Auswahlverfahren von Personen für die Hallenbenennung erteilte Bruns eine Abfuhr. "Ich wehre mich gegen ein Schlittenhunderennen um die Gunst der Namensgebung einer Sporthalle", erklärte Bruns. "Die Idee entstand in der Tat nicht aufgrund einer allgemeinen Wertschätzung eines Abteilungsleiters, sondern des Menschen, dessen Name untrennbar mit dieser Halle verbunden ist, weil er in eben dieser den größten Teil seines Lebens verbracht hat." Bruns räumte weiterhin ein, dass sich der HSV-Vorstand zwar um die Hallenbenennung gekümmert, die Wahrnehmung der übrigen Aufgaben aber "nicht unterlassen" habe.
Bis zur nächsten Jahreshauptversammlung wird Volker Bruns den Verein kommissarisch führen. "Mit den Vorstandsmitgliedern und dem Sportrat werde ich über eventuelle Änderungen bei der Vereinsführung sprechen und mich danach eventuell nochmal als Vorsitzender zur Wahl stellen", kündigt Bruns gegenüber dem WOCHENBLATT an. "Sollten sich weitere geeignete Kandidaten finden, können auch sie gerne antreten."

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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