"Odyssee mit dem Winsener Stadtbus"
WOCHENBLATT-Leserin bemängelt fehlende Direktanbindungen an Krankenhaus und Freizeitbad
thl. Winsen. Es gab vor nicht all zu langer Zeit eine Neuausschreibung der Buslinien in Winsen. Ich komme selbst aus der Ausschreibung und bin der Meinung, dass es zuvor dazu doch mal eine Nutzerumfrage hätte geben müssen, um zu wissen, was überhaupt benötigt wird. Doch da ist nicht passiert", ärgert sich WOCHENBLATT-Leserin Katrin Lippmann. "Ich bin tägliche Pendlerin und werde ständig im Zug gefragt - wie kommen sie zum Bahnhof, Fahrziel, Grund der Fahrt etc. Oder auch als die Fahrradboxen gebaut werden sollten, wurde gefragt, ob man mit dem Fahrrad kommt und wo man sein Fahrrad am Bahnhof abstellt." Doch nach dem Busangebot in Winsen sei sie in ihren zehn Pendlerjahren noch nicht einmal befragt worden.
Dabei gebe es im Bussystem viele Fehler, die auch nach der Neuausschreibung nicht behoben seien. "Warum kommt man z.B. mit dem Bus nicht zur 'Insel'. Wir würden gern unsere Kinder mal in den Bus setzen zum Schwimmbad. Die Möglichkeit gibt es aber gar nicht", bemängelt Kartin Lippmann. In der Tat hält nur die Buslinie 4002 in der Nähe des Freizeitbades. Das Problem dabei ist aber, dass diese Linie nur im Ring zwischen Borstel und Bahnhof fährt.
Noch schlimmer ist für Lippmann aber die Tatsache, dass es keinen direkten Busverkehr vom Bahnhof zum Krankenhaus gibt. Gerade für Auswärtige oder ältere Leute ein nicht hinnehmbarer Umstand. Die Haltestelle Krankenhaus wird von der Linie 4003 bedient, die am ZOB startet und endet. Und das Klinikum wird vor dem Halt am Bahnhof angefahren. Ein Beispiel: Wer um 9.09 Uhr morgens am Bahnhof in den Bus steigt, fährt zunächst einmal mit zum ZOB (Ankunft 9.14 Uhr). Von dort geht es um 9.49 Uhr (!) weiter. Ankunft im Krankenhaus ist um 9.55 Uhr. Das ist eine eventuelle Rückfahrt schon angenehmer. Die führt nämlich zunächst an die Grenze zu Roydorf und dann zurück zum Bahnhof. Die Fahrzeit für die neun Stationen beträgt laut Fahrplan allerdings nur neun Minuten. Probleme bekommen allerdings die Fahrgäste, die aus dem Bereich zum Krankenhaus wollen. Entweder steigen sie an der Stadthalle aus und gehen den Rest zu Fuß, oder sie wagen die Odyssee mit dem Bus und sind dann mehr als eine Stunde durch ganz Winsen unterwegs, weil der Bus zwischendurch erst einmal die anderen Ringlinien abfährt.
"Ich verstehe so etwas nicht. Aber die Vorschläge habe ich bereits mehrfach an die Stadt herangetragen. Die Buslinien würden viel mehr genutzt werden", sagt Katrin Lippmann. "Außer ein 'Wir kümmern uns' oder 'Vielen Dank für den Hinweis' kam aber nicht zurück. Und geändert hat sich auch nichts."
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