Eckermann-Realschule Winsen
Schulsanitäter berichten von Alltag auf Schulhof
Während ihre Mitschüler in der großen Pause ihr Pausenbrot essen, gemeinsam an den Tischtennisplatten spielen oder auf dem Klettergerüst turnen, drehen die Schulsanitäter der Eckermann-Realschule wachsam ihre Runden. Immer griffbereit dabei: Die Erste-Hilfe-Tasche und das Smartphone. Seit nunmehr drei Jahren kooperiert die Schule mit dem DRK Harburg-Land im Rahmen des Wahlpflichtkurses "Sozialberufe“ - mit zunehmendem Erfolg. Mittlerweile liegen die Anmeldezahlen für diesen Kurs weit über der Zahl des Machbaren. Grund dafür seien sicherlich auch die vielfältigen Einblicke in die Berufsfelder des DRK, doch Schulleiter Andreas Neises sieht den Hauptgrund in der Ausbildung zum Schulsanitäter zu Beginn der neunten Klasse.
Durch die praxisnahe Ausbildung werde bei den Jugendlichen frühzeitig das Interesse für Erste Hilfe geweckt, so Neises. Im weiteren Verlauf gibt es immer wieder Teambildungs-Maßnahmen, die den Gemeinschaftssinn der Jugendlichen unterstützen. „Im Schulalltag werden auf die neu ausgebildeten Erst-Helfer Situationen zukommen, die den ungeschulten Betrachter erst einmal den Angstschweiß ins Gesicht schießen lassen“, weiß DRK-Ausbilder Michael Keim aufgrund seiner langjährigen Erfahrung zu berichten. Daher sei es wichtig, dass innerhalb der Sanitäter-Teams, die später miteinander agieren, Absprachen ohne viele Worte funktionierten, da jeder Handgriff sitzen müsse und jede Minute zähle. Darum seien Zielstrebigkeit und Schnelligkeit am Ende notwendig, um unnötige Hektik unbedingt zu vermeiden.
Neben medizinischen Grundkenntnissen ist die psychologische Komponente auch nicht außer Acht zu lassen. "Es gilt immer, den Patienten zu beruhigen, ihm freundlich zuzureden und schlussendlich den Notruf abzusetzen“, weiß die 15-jährige Celine Schubert als frisch ausgebildete Schulsanitäterin zu berichten. Natürlich würde auch sie sich manch einen Anblick ersparen wollen, doch offene Knochenbrüche oder eine Herz-Druck-Massage seien ja zum Glück nicht an der Tagesordnung.
DRK-Geschäftsführer Thomas Grambow ist begeistert von dem ehrenamtlichen Engagement der jungen Menschen. Spiegele doch genau dies wider, was er sich wünsche: Ehrenamtliche Betätigung über die Schulzeit hinaus. Und wenn am Ende das Ehrenamt zum Beruf führt, ergäbe sich für alle eine Win-Win-Situation.
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