Winsen
Schulsanitätsdienst an der Johann-Peter-Eckermann-Realschule
Anlässlich des Europäischen Tages des Notrufs 112 rückt die Bedeutung schneller und effektiver Hilfe in Notsituationen in den Fokus der Aufmerksamkeit. Über 500 Millionen Mal wurde allein im vergangenen Jahr die 112 innerhalb der EU gewählt.
Und auch wenn die Zahl der Notfalleinsätze für den ausgebildeten Schulsanitätsdienst an der Johann-Peter-Eckermann-Realschule in Winsen deutlich geringer ausfällt, kommt es auch hier im laufenden Schulbetrieb zu nahezu täglichen Einsätzen.
Die Ausbildung zum Schulsanitäter beginnt mit einem intensiven Kurs in Erster Hilfe. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Schüler eine Bescheinigung und gehen anschließend in den aktiven Schulsanitätsdienst über. Bedeutet, während Mitschüler in den großen Pausen chillen oder auf dem Schulhof
herumtoben, gehen sie, natürlich ausgestattet mit Erste-Hilfe-Tasche und Warnweste, mit wachsamen Auge über das Schulgelände.
"Besondere Gefahrenquelle ist das Klettergerüst“, so der 15-jährige Max Wegner. "Da hier gerade die jüngeren Schüler in luftiger Höhe auch mal Fangen spielen und somit ein Sturz schon mal vorkommt.“ Die schlimmste Verletzung, die er bisher versorgen musste, sei ein offener Knochenbruch gewesen, so der Neuntklässler. In solch einem Fall heißt es selbst Ruhe bewahren und in Sekundenschnelle die richtigen Entscheidungen treffen, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Ausgestattet mit einem professionellen Sanitätsrucksack und weiterem Equipment, sind die Schulsanitäter bestens vorbereitet, um in Notfällen effektiv zu handeln. Dass der Schulgemeinschaft dieses ehrenamtliche Engagement wirklich wichtig ist, zeigt auch das Verständnis, wenn die diensthabenden Schüler auch während des Unterrichtes, ja sogar während einer Klassenarbeit, zu Hilfe eilen dürfen. Dies ist immer dann der Fall, wenn im Schulgebäude über die Meldeanlage die Schulsanitäter zu ihrem Einsatzort gerufen werden.
Auch über die zentrale Ausbildung hinaus legt die Eckermann-Realschule Wert auf regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, um sicherzustellen, dass die Schulsanitäter - in diesem Jahr kamen 21 neu ausgebildete Schüler des neunten Jahrgangs hinzu - stets bestens vorbereitet sind, um in Notsituationen angemessen handeln zu können. Die Fortbildungen werden gemeinsam mit DRK Harburg-Land im Rahmen des Wahlpflichtkurses "Sozialberufe“ durchgeführt. Von der bestehenden Kooperation profitierten beide Partner gleichermaßen, so die verantwortliche Lehrerin Jeanette Fichtner. So fördere dieser Dienst das Verantwortungsbewusstsein junger Menschen und stärke ihre Selbstständigkeit. Darüber hinaus werde ihnen aber auch ermöglicht, sich in der Gruppe zu organisieren und erste Einblicke in das Berufsfeld des Rettungswesens zu gewinnen. Und auch die Gesellschaft an sich profitiere von dem Schulsanitätsdienst, so Fichtner, denn selbst wenn nicht alle später einen Beruf im Rettungswesen ergreifen wollen, sei das
sozialgesellschaftliche Engagement allen Jugendlichen gleichermaßen wichtig.
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