Spendenbrücke zwischen Winsen und Drezdenko für ukrainische Flüchtlinge

Drezdenkos Bürgermeisterin Karolina Pietrowska (nachdem sie sich in das Goldene Buch der Stadt eingetragen hat) mit Winsens Bürgermeister André Wiese | Foto: Stadt Winsen
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thl. Winsen. Während des Besuchs einer Delegation aus der polnischen Partnerstadt Drezdenko in Winsen am vergangenen Wochenende haben sich Bürgermeister André Wiese und seine Amtskollegin Karolina Pietrowska auf eine Spendenbrücke zwischen den befreundeten Städten zugunsten der Flüchtlingshilfe in Drezdenko verständigt.
Spenden aus Winsen sollen nach Drezdenko weitergeleitet und dort für die Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Menschen genutzt werden, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind.

Auf die Idee war Wiese gekommen, weil Polen ungleich stärker von den Flüchtlingsströmen aus dem Nachbarland Ukraine betroffen ist und es in Winsen eine außergewöhnliche Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und eine große Hilfsbereitschaft gegenüber den Kriegsflüchtlingen von dort gibt. „Auch uns werden die Kriegsfolgen fordern“, so der Bürgermeister. „Aber weitaus größer ist die Herausforderung für die Kommunen und Menschen in Polen. Wenn wir unsere Partnerstadt Drezdenko dabei unterstützen, ergibt das in mehrfacher Hinsicht Sinn. Es ist eine effektive und konzertierte Hilfe. Dem wirklich beeindruckenden Wunsch und Willen ganz vieler Winsenerinnen und Winsener, konkret zu helfen, wird damit Rechnung getragen. Und die Verbindung zwischen Drezdenko und Winsen stärkt das sicher ungemein.“

Aktuell sind es schon fast 400 Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Drezdenko Zuflucht gefunden haben. „Im Wesentlichen Frauen und Kinder“, erläuterte Bürgermeisterin Pietrowska. „Gut 100 sind in einer städtischen Unterkunft untergebracht, deren Kapazität wir kurzfristig verdoppeln wollen. 120 weiteren Ukrainerinnen und Ukrainer bietet eine Privatperson aus Drezdenko eine Unterbringung. Und etwa 150 Menschen sind bei Verwandten und Bekannten in Drezdenko untergekommen.“ Karolina Pietrowska ist sich bewusst, dass dies erst der Anfang ist. „Wir sorgen zunächst für ein Dach über dem Kopf, die Versorgung und eine Grundausstattung mit dem Nötigsten. Aber das Hilfsangebot soll möglichst bald darüber hinausgehen und zum Beispiel auch eine Betreuung für die Kinder und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Erwachsenen umfassen.“

Bei alledem sollen Spenden aus Winsen helfen. In erster Linie geht es um Geldspenden, die auf das Konto der Stadt Winsen (bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude IBAN: DE20 2075 0000 0007 0094 34, BIC: NOLADE21HAM) eingezahlt, nach Drezdenko überwiesen und von der Stadt Drezdenko ausschließlich für die Flüchtlingshilfe verwendet werden. Die Spenderinnen und Spendern werden gebeten, als Verwendungszweck den Begriff „Spendenbrücke“ anzugeben. Als Spendenbescheinigung reicht bei Beträgen bis 300 Euro der Einzahlungsbeleg. Wer eine Spendenbescheinigung wünscht, soll das bitte auch unter dem Verwendungszweck angeben. Zum Nachweis der Verwirklichung steuerbegünstigter Zwecke bringt die Stadt Drezdenko für die Ausgaben entsprechende Belege bei.

Ab sofort sind auch Spenden folgender Gegenstände des täglichen Gebrauchs möglich:
- Schlafsäcke, Decken, Kissen und Bettbezüge,
- Handtücher und Badetücher,
- Hygieneartikel wie Seife, Duschgel, Zahnpasta, Zahnbürsten und Waschpulver, (bitte keine Windeln!),
- Kinderspielsachen für drinnen (z.B. Buntstifte, Malbücher, Puzzles) und draußen (z.B. Bälle, Malkreide, Springseile) sowie
- länger haltbare Lebensmittel.
Das sind die Sachen, die aktuell in Drezdenko dringend benötigt werden und als solche in einer Liste aufgeführt sind, die Drezdenkos Bürgermeisterin Karolina Pietrowska nach ihrem Besuch in Winsen an ihren Amtskollegen André Wiese geschickt hat. Nur diese Gegenstände sollen in der letzten März-Woche nach Polen transportiert werden.
Abgegeben werden können sie hier in Winsen von Montag bis Freitag, 21. bis zum 25. März, jeweils in der Zeit von 15 bis 19 Uhr in der sonst landwirtschaftlich genutzten Halle im Viefeldweg 25. Der Landwirt Rudolf Sievers hat sie der Stadt für den Zweck der Spendensammlung kostenfrei überlassen. Dort sind einzelne Stationen für die Abgabe der verschiedenen Gegenstände vorbereitet, an denen Ehrenamtliche sie entgegennehmen.
Drezdenkos Bürgermeisterin bedankte sich bei André Wiese für den angebotenen Beistand aus der Partnerstadt. „Wir haben uns vor der Reise nach Winsen die Frage gestellt, ob so ein Besuch jetzt überhaupt in die Zeit passt“, sagte Karolina Pietrowska. „Die Entscheidung dafür, war aber absolut richtig. Beide Seiten zeigen, dass sie gemeinsam für bestimmte Werte einstehen und zusammenhalten. Mit dem Angebot, uns vor Ort bei der großen Aufgabe zu unterstützen, bringen wir nun auch noch eine besonders schöne Nachricht mit nach Hause.“

Die beiden Stadtoberhäupter wandten sich gemeinsam an die Winsenrinnen und Winsener: „Wir sind dankbar für jede Spende, mit der wir etwas für die Geflüchteten aus der Ukraine tun können. Über die Spendenbrücke sorgen wir dafür, dass diesen Menschen die Hilfe zuteilwird, die sie dringend benötigen. Danke an alle, die diese Brücke nutzen.“

Drezdenkos Bürgermeisterin Karolina Pietrowska (nachdem sie sich in das Goldene Buch der Stadt eingetragen hat) mit Winsens Bürgermeister André Wiese | Foto: Stadt Winsen
Gäste und Gastgeber mit einer ukrainischen Flagge als Zeichen der Solidarität | Foto: Stadt Winsen
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Thomas Lipinski aus Winsen

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