Stadt geht jetzt auf Konfrontationskurs
Winsen fordert Schadensersatz vom Betreiber des Beachclubs im Eckermannpark
thl. Winsen. Ist das gerechtfertigt oder will die Stadt auf Kosten eines Veranstalters den Eckermannpark sanieren? Diese Frage stellt sich bei einem drohenden Rechtsstreit zwischen der Verwaltung und dem Beachclub-Betreiber EMF. Bekannt wurde der Zwist durch eine versehentlich falsch eingestellte Anlage zu einem Tagesordnungspunkt im Kulturausschuss. Dabei handelt es sich um ein Schreiben der Iduna-Versicherung als Haftpflichtversicherer der EMF.
Rückblick: Im Sommer 2017 veranstaltet die EMF mit Genehmigung der Stadt auf einer Fläche im Eckermannpark sehr erfolgreich den Beachclub. Doch im Nachhinein gab es Streit. "Es sind einige Schäden entstanden, die es noch zu beseitigen gilt", sagt Stadtsprecher Theodor Peters. "Wegedecken sind zum Teil bis zur Tragschicht zerstört worden, Schotterrasen- und Rasenflächen wurden durch Befahren mit Maschinen übermäßig verdichtet und die Grasnarbe hat erheblichen Schaden genommen."
Die Stadt forderte daraufhin Schadensersatz, die EMF meldete das ihrer Versicherung. Doch die Iduna hat eine andere Sichtweise als die Stadt und lehnte eine Übernahme der Kosten ab. "Die Nutzung der gepachteten Fläche erfolgte vertragsgemäß. Art und Umfang waren Ihnen bekannt. Eine haftungsbegündete Verursachung der von Ihnen reklamierten Mängel liegt seitens unseres Versicherungsnehmers nicht vor. Daher weisen wir Ihren Anspruch als unbegründet zurück", schreibt die Versicherung.
Doch das will die Stadt nicht auf sich sitzen lassen und geht auf Konfrontationskurs. "Wir haben ein unabhängiges Gutachten angefordert, das jetzt vorliegt", so Peters. "Aufforderungen zur Schadensbeseitigung auf dieser Grundlage ist der Vertragspartner der Stadt bisher nicht nachgekommen. Deshalb erfolgt jetzt im Herbst eine Ersatzvornahme durch uns. Die dabei entstehenden Kosten von voraussichtlich mehr als 10.000 Euro werden selbstverständlich gegen den Betreiber des Beach-Clubs und Verursacher der Schäden geltend gemacht." Heißt übersetzt wohl: Man sieht sich vor Gericht wieder.
Michael Boddien, Betriebsleiter der EMF, wollte sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren zu der Sache nicht äußern.
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