Appell von Bürgermeister André Wiese
Stadt Winsen hat ein Müllproblem
thl. Winsen. Winsen hat ein Problem mit Müll, denn der landet oft dort, wo er nicht hingehört - neben Mülleimer, rund um Altkleidercontainer oder sogar in der Natur.
"Allerdings ist nicht nur Winsen von dem Problem betroffen. Die meisten Städte und Gemeinden haben Probleme mit der Vermüllung des öffentlichen Raumes", erklärt Stadtsprecher Theodor Peters. "Oftmals wird dabei aus dem Blick gelassen, welcher Aufwand mit Steuergeldern für Reinigung und Sauberkeit betrieben wird. Winsen erweitert die Reinigung nun auf Sonntagsschichten."
Überquellende Depotcontainer, Glas, Sperrmüll und anderer Unrat achtlos daneben geworfen - ein derzeit häufiger Anblick in Winsen. Die Bürgerinnen und Bürger sind genervt, weshalb die Stadt verschiedene Maßnahmen ergreift, um das Müllchaos einzugrenzen. Bereits im Jahr 2019 starteten die „Tatortreiniger“ als Schnell-Einsatztruppe in Winsen. Sie patrouilliert entlang der hochfrequentierten Plätze in Winsen und befreit sie von Müll und Unrat. Ergänzend reagiert das Team auf Meldungen der Bürgerinnen und Bürger, um Verunreinigungen immer so schnell wie möglich zu beseitigen, wenn sie im Verantwortungsbereich der Stadt liegen. An diesem Wochenende startet der Bauhof nun mit Sonntags-Schichten.
Von Montag bis Freitag sind drei Mitarbeiter damit befasst auf festgelegten Touren Mülleimer zu leeren und herumfliegenden Müll abzusammeln. Hinzu kommen weitere Kräfte, die sich um Problemfälle kümmern. 500 Mülleimer und an die 50 Hundetoiletten fährt das Team des Bauhofs regelmäßig ab. Über 19 Container voll mit Hausmüll kommen so jährlich zusammen, die von der Stadt entsorgt werden müssen. Darunter auch Hausmüll, der eigentlich in die Mülltonnen der privaten Haushalte gehört. Oftmals finden die städtischen Mitarbeiter öffentliche Mülleimer vor, die mit vollen Müllsäcken aus Privathaushalten verstopft sind. Die Stadt sieht sich dabei nicht als Abfallbeseitigungsbehörde. Besonders Sorgen macht dem Bauhof derzeit der Luhespielplatz, auf dem immer wieder zerbrochene Glasflaschen und Scherben eingesammelt werden müssen. Hier geht ein klarer Appell der Stadt an alle Nutzer, mit Müll doch bitte sorgsam umzugehen. Das Jugendzentrum Egons ist mit seinen Mitarbeitern regelmäßig vor Ort, um auch Jugendliche dafür zu sensibilisieren.
Auch das Thema Sperrmüll wird immer wieder an die Stadt herangetragen. Aufgabenträger für Sperrmüll ist der Landkreis Harburg. Als Sperrmüll gilt ausgedienter Hausrat in haushaltsüblicher Menge, der auch nach zumutbarer Zerkleinerung nicht in die Hausmülltonne passt (z.B. Möbelteile, Matratzen, Teppiche). Die Abholung von Sperrmüll, Elektroschrott und Altmetall erfolgt im Auftrag der Abfallwirtschaft des Landkreis Harburg durch Otto Dörner Entsorgung GmbH und erfolgt kostenlos nach vorheriger Anmeldung. Die jüngst über Deutschland hinweggezogenen Stürme Ylenia und Zeynep brachten spezielle Probleme mit sich, denn genau in den Zeitraum fiel auch ein Termin zur Sperrmüllabholung. Die Bürgerinnen und Bürger befanden sich also im Zwiespalt trotz des Sturmes Sperrmüll rauszustellen oder aber es aus Sicherheitsgründen zu unterlassen. So ist an der einen oder anderen Stelle dann verspätet Sperrmüll rausgestellt worden, der aber nicht mehr in das Zeitfenster der Abholung fiel. So geschehen an der Ecke Lüneburger Straße/ Ecke Niedersachsenstraße. Die Stadt war in einigen Fällen damit befasst hier auf die Neuanmeldung der Abfuhr durch den Eigentümer zu achten. Die Abfuhrtermine folgen einem bestimmten Rhythmus, so dass der Sperrmüll im Zuge des nächsten Termins abgeholt wird.
Spezielles Augenmerk hat der Ordnungsdienst immer darauf, wo sich der Sperrmüll befindet. Die Stadt hat keine Handhabe für Sperrmüll auf privaten Grundstücken, solange daraus keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung entsteht. Findet sich wild entsorgter Sperrmüll an, so wird der Landkreis vom Ordnungsamt informiert, der für den Bereich Abfallwirtschaft Verantwortung trägt.
Die Corona-Pandemie ist einer der Hauptgründe für das erhöhte Abfallaufkommen - Homeoffice, wegfallende Urlaube und allgemein mehr Zeit zuhause haben den privaten Müllausstoß in die Höhe getrieben. Auch das außer Haus essen in Form von „to go“ trägt dazu bei, dass mehr Verpackungsmüll anfällt. Hinzu kommt eine immer weiter um sich greifende Unsitte, die im Fachbegriff „Littering“ heißt. Gemeint ist damit das Wegwerfen von Abfällen im öffentlichen Raum oder das Liegenlassen von Müll, anstatt die dafür vorgesehenen Mülleimer zu nutzen. Bürgermeister André Wiese richtet sich mit seiner Bitte an Alle: „Unsere Stadtreinigung leistet viel, um für ein sauberes Winsen zu sorgen. Erfolge werden sich aber nur einstellen, wenn jeder Einzelne einen Beitrag zur Sauberkeit leistet.“
Das Bürgertipps-Portal der Stadt gibt die Möglichkeit Problemstellen, Müllablagerungen und sogar Verursacher dieser zu melden. Schnell und einfach, rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche ist das Bürgertipps-Portal erreichbar unter: https://buergertipps.winsen.de
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