Stadthalle Winsen: "Jetzt kommt die Quittung"
thl. Winsen. Jetzt geht die Diskussion um die Zukunft der Stadthalle richtig los. Wie das WOCHENBLATT berichtete, hat die CDU laut über eine Umsiedlung der Einrichtung nachgedacht.
"Jetzt hat man erkannt, was schon lange klar war: Die Stadthalle ist immer wieder fehl vermietet worden und zwar an Gastronomen und nicht an Veranstalter", sagt Jens-Detlef Hansen. Er selbst hat als Veranstalter bereits über 1.000 Flohmärkte und auch zahlreiche andere größere Veranstaltungen durchgeführt. "Ich habe mich bereits 2004 um die Stadthalle beworben, doch mein Angebot wurde ausgeschlagen", so Hansen. Dabei hatte er zu dieser Zeit große Namen wie Hans Scheibner, Peter Steiners Theaterstadl, Tony Sheridan oder auch Truck Stop in Winsen präsentiert. Trotzdem hatten sich Stadt und Politik seinerzeit gegen eine Verpachtung an ihn entschieden. Und auch weitere Bewerbungen Hansens in den Folgejahren verhallten unerhört.
Noch 2004 guckten die große Nachbarstädte, wie z.B. Lüneburg, neidisch auf die Winsener Stadthalle und deren Programm. Und heute? Heute steht das kulturelle Angebot an der Luhe weit hinter dem in Buchholz. Hansen: "Dort wird gezeigt, was möglich ist. Winsen bekommt jetzt seine Quittung."
Um ein attraktives kulturelles Angebot auch in Winsen zu verwirklichen, ist nach Expertenmeinung allerdings ein besserer Standort für die Stadthalle notwendig. Diese Ansicht vertritt auch die SPD. "Wir haben es bereits in unserem Programm auf den Punkt gebracht: Wir streben mittelfristig den Neubau eines Winsener Kongress Centrums (WKC) auf der Bleiche an", sagt Fraktionschef Benjamin Qualmann. "Damit schaffen wir einen neuen Treffpunkt im Herzen der Stadt, durch den auch die Händler, Gastronomen und gewerblichen Produzenten aufgrund der exklusiven Lage profitieren werden. Denn die Gäste werden zur Belebung insbesondere der Innenstadt beitragen." Anstatt zu sagen, was alles nicht geht, wolle man Winsen voranbringen und freue sich auf die inhaltliche Diskussion im Rat. Qualmann: "Zu den Haushaltsberatungen Anfang 2017 werden wir einen Antrag einbringen, der erste Planungen für das Projekt auf den Weg bringen soll." Denn die Durchführung dringend notwendiger Sanierungen war bereits in den vergangenen Jahren jeweils nur der bekannte Tropfen auf den heißen Stein. Und damit müsse jetzt endgültig Schluss sein.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.