Er bekam auch Knast-Post von Honecker
Ulrich Schendel aus Winsen sammelte rund 30.000 Autogramme

Zwischen diesen Autogrammen liegen über 50 Jahre: Ulrich Schendel mit den ersten Unterschriften von Fußballern und der jüngsten Errungenschaft vom Dalai Lama | Foto: ce
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ce. Winsen. Unter der Überschrift "Die kreativsten Sammler kommen aus den Landkreisen Harburg und Stade" rief das WOCHENBLATT kürzlich Leserinnen und Leser auf, von ihren Sammelleidenschaften zu berichten. Ulrich Schendel ist einer von ihnen.
Den Anstoß machten Ernst Abbé, Bernd Patzke und Franz Roth. Die Fußballer von Eintracht Frankfurt, 1860 München und dem FC Bayern München waren Mitte der 1960er Jahre die Ersten, die dem damals neunjährigen Fußballfan Ulrich Schendel seine Autogrammwünsche erfüllten. Seitdem hat der inzwischen 66-jährige Winsener die rekordverdächtige Zahl von rund 30.000 Unterschriften von Prominenten aus Sport, Politik, Wirtschaft und Showgeschäft gesammelt.
"Im Kicker standen seinerzeit die Privatadressen der Fußballer, also habe ich sie einfach angeschrieben", erinnert sich Schendel beim Treffen mit dem WOCHENBLATT an die Anfänge. Von Legenden wie Uwe Seeler, Gerd Müller und Sepp Maier bekam er ebenfalls Post - wenn auch zuweilen mit einem Unterschriftenstempel statt mit persönlicher Signatur versehen.
An Politiker schickte er häufig aus Zeitungen gesammelte Karikaturen über sie mit der Bitte um eine Unterschrift. Zu den ehemaligen Regierenden, die Spaß verstanden, gehörten beispielsweise die Altkanzler Helmut Schmidt, Gerhard Schröder - und sogar Palästinas Ex-Staatspräsident Jassir Arafat. Für einen Gänsehaut-Moment beim Empfänger sorgte das Autogramm des inzwischen verstorbenen Ex-DDR-Machthabers Erich Honecker, das dieser aus seiner Haft im Gefängnis in Berlin-Moabit schickte. "Donald Trump hat leider nicht geantwortet", bedauert Ulrich Schendel.
Auch Widmungen des Sängers "Der Graf" der Popband "Unheilig", der Schauspiel-Legende Johannes Heesters sowie der "Tatort"-Stars Peter Sodann und Jan-Josef Liefers zieren die zahllosen Sammelbände von Schendel. "Auf Liefers' Antwort habe ich gut vier Jahre warten müssen, aber es hat sich gelohnt." Jüngster Schatz ist ein Gruß von keinem Geringeren als dem Dalai Lama.
"Es macht mir Spaß, mit Prominenten zu korrespondieren und persönliche Post von ihnen zu bekommen", bringt Ulrich Schendel auf den Punkt, was ihn nach all den Jahren bei der Jagd auf Unterschriften immer noch antreibt. Gleichzeitig will er aus Platzgründen seine Mega-Sammlung aber reduzieren. Wer seine Leidenschaft teilt, und ihm Autogramme abnehmen möchte, kann sich per E-Mail an uli.schendel@t-online.de bei ihm melden.

Zwischen diesen Autogrammen liegen über 50 Jahre: Ulrich Schendel mit den ersten Unterschriften von Fußballern und der jüngsten Errungenschaft vom Dalai Lama | Foto: ce
Dieses Autogramm des ehemaligen palästinensischen Staatspräsidenten Jassir Arafat bekam Ulrich Schendel, als er noch in Rodenberg im Kreis Schaumburg lebte | Foto: ce
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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