Besucher nutzten Aktionen der Mobilitätswoche
Umdenken für nachhaltige Mobilität
Nach ein paar Bier sieht die Welt ganz anders aus – und dann womöglich noch am Straßenverkehr teilzunehmen, ist keine gute Idee. Doch wie fühlt sich der Rausch eigentlich an, was verändert sich bei entsprechenden Promillezahlen? Genau das konnten die Besucherinnen und Besucher beim ersten Mobilitätstag in der Winsener Innenstadt erleben. Doch die Rauschbrille war nur eine der vielen Aktionen, die bei dem Tag der Mobilität gern genutzt wurden. Der Landkreis Harburg, die Stadt Winsen und ihre Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft feierten eine Premiere und brachten mit dem Aktionstag zum ersten Mal die Europäische Mobilitätswoche in die Luhestadt.
Die Innenstadt stand dabei ganz im Zeichen nachhaltiger Mobilität. Die vielfältigen spannenden Mitmach-Aktionen für Jung und Alt sowie Infostände wurden gern genutzt. Einmal ein E-Bike oder Lastenfahrrad ausprobieren, den Fahrradparcours absolvieren oder sich über die Angebote des ÖPNV zu informieren – es gab viel zu entdecken.
Eine besondere Attraktion war auch der Computerhund des Medienzentrums Landkreis Harburg. Durch seine vielfältigen Funktionen und Programmiermöglichkeiten kann er beispielsweise Lasten bis zu acht Kilogramm tragen, Entfernungen messen und für Menschen mit Beeinträchtigungen als „Assistenzhund“ dienen.
Bei zwei Spaziergängen waren die Teilnehmerrinnen und Teilnehmer zudem den vielen Barrieren in der Stadt auf Spur, die oft nicht auffallen, für Menschen mit Beeinträchtigungen, mit Rollator oder Kinderwagen aber große Hürden darstellen. Was vielen nicht bekannt ist: In der sanierten Einkaufsstraße in der Winsener Innenstadt gibt es ein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte. Mit den geriffelten Steinen wissen viele jedoch kaum etwas anzufangen. Deshalb hat der Inklusionsbeirat des Landkreises Harburg mit Unterstützung der Stadt bei dem Aktionstag eine zusätzliche, temporäre Kreide-Markierung aufgetragen. So soll die Aufmerksamkeit auf den Blindenleitstreifen gelenkt und das Bewusstsein für das Freihalten dieses Bereiches gestärkt werden.
Die Bedeutung eines Umdenkens und einer nachhaltigen Mobilität hob auch die stellvertretende Landrätin Nadja Weippert zur Eröffnung des Tages hervor. „Heute geht es neben der Information vor allem um Änderungen im Bewusstsein, um so eine nachhaltige Mobilität zu gestalten.“ Denn so wichtig Mobilität für den Menschen auch ist – „die bisherige Mobilität und der Trend zum Auto führen in die Sackgasse und befeuern den Klimawandel“, so Weippert. Umso wichtiger seien intelligente und ressourcenschonende Mobilitätskonzepte. Der Landkreis nehme die Herausforderung an, beispielsweise mit den erfolgreichen Shuttle-Buslinien und dem Elbmobil als Ergänzung des ÖPNV.
Die Europäische Mobilitätswoche
Die Europäische Mobilitätswoche ist eine Kampagne der Europäischen Kommission rund um das Thema nachhaltige Mobilität. Sie bietet Kommunen aus ganz Europa die perfekte Möglichkeit, ihren Bürgerinnen und Bürgern die komplette Bandbreite nachhaltiger Mobilität vor Ort näherzubringen. Jedes Jahr, immer vom 16. bis 22. September, werden im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche innovative Verkehrslösungen ausprobiert oder mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität in den Kommunen geworben: So werden beispielsweise Parkplätze und Straßenraum umgenutzt, neue Fuß- und Radwege eingeweiht, Elektro-Fahrzeuge getestet, Schulwettbewerbe ins Leben gerufen und Aktionen für mehr Klimaschutz im Verkehr durchgeführt. Dadurch zeigen Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger, dass nachhaltige Mobilität möglich ist, Spaß macht und praktisch gelebt werden kann. Weitere Informationen: https:/www.umweltbundesamt.de/europaeische-mobilitaetswoche.
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