Veranstaltung zu Photovoltaikanlagen in Winsen stößt auf breites Interesse
"Das eigene Kraftwerk auf dem Dach" - unter diesem Motto fand jetzt eine Veranstaltung des Winsener Klimaschutz-Netzwerks in der Johann-Peter-Eckermann-Realschule statt. Die Aula war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Schulleiter Andreas Neises das Event eröffnete: "Wir freuen uns, dass wir als Umweltschule in Europa Gastgeber dieser Veranstaltung sein können.“ Am Beispiel der Initiative der plastikfreien Trinkflasche und der hiermit verbundenen CO2-Einsparungen verdeutlichte Neises den Zusammenhang von Alltagsverhalten und Klimaschutz, bevor er zum Thema des Abends überleitete: Die Winsener Realschule nutzt seit vielen Jahren selbst Photovoltaik auf dem Dach – eine Anlage, die in Kooperation mit den Stadtwerken errichtet wurde.
Es folgten eine Reihe von kurzen Vorträgen, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten, wie Photovoltaikanlagen auf dem Dach errichtet werden können, was bei der Planung zu beachten ist, wann und wie sich Photovoltaik-Anlagen rechnen. Stefano Panebianco vom Netzwerk Klimaschutz machte deutlich, dass die Nutzung der Solarenergie in Niedersachsen auf dem Vormarsch ist. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der installierten Anlagen kontinuierlich gestiegen, allein in 2021 seien niedersachsenweit rund 20.000 PV-Dachanlagen von Privathaushalten neu installiert worden, viele davon mit eigenem Speicher. Panebianco: "Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs ist der Wunsch nach mehr 'Energieautarkie' und damit die Nachfrage nach dem 'eigenen Kraftwerk auf dem Dach' noch einmal deutlich gestiegen."
Sascha Menke von den Stadtwerken gab Hinweise und Tipps zur Installation von PV-Anlagen, stellte verschiedene Anlagentypen vor, erklärte die Voraussetzungen, die ein Dach haben muss, um eine PV-Anlage aufzunehmen, und erläuterte Vor- und Nachteile von Speichern. Ein konkretes Beispiel für eine Winsener PV-Anlage stellte dann Norbert Brinkmann aus Winsen-Borstel vor, der vergangenes Jahr eine neue Anlage auf dem Dach seines Einfamilienhauses installieren ließ. Ganz praktisch führte er vor, worauf es bei der Planung ankommt - und wieviel Solarenergie seine Anlage erzeugt. Sein Appell: "Ich ziehe ein positives Fazit und kann nur dazu ermuntern, auch über eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach nachzudenken.“
In der anschließenden Diskussion kamen weitere Fachleute aus Winsen und Umgebung zu Wort: Andreas Sippel von der Firma „Die Solarbauer“, Ralf Brückmann, Mitglied der Lüneburger Zukunftsgenossen, und Dieter Teich von der Volpro aus Winsen, boten aus der Perspektive von Handwerksunternehmen einen Einblick in die aktuelle Nachfrage- und Preissituation. Und aus Roydorf berichtete Melle Haas von seinem Solardach, mit dem auch das Elektroauto der Familie betankt wird. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung nutzten das gesammelte Wissen vor Ort und stellten den Experten zahlreiche Fragen – zu Kosten und Vergütungsmodellen, zur Versicherung und steuerlichen Abschreibung, zu Lieferzeiten und zur Möglichkeit der Errichtung von PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern. Zum Abschluss gab es noch eine Reihe Informationen und Tipps zum Mitnehmen und Weiterlesen, u.a. von der Verbraucherzentrale. Und ein Winsener Hauseigentümer hatte besonders Glück - er hatte die beste Antwort auf die Frage, wie viele Photovoltaik-Anlagen bis 2040 in Niedersachsen installiert sein müssen, um die Klimaschutzziele von Bund und Ländern zu erreichen - 13 Mal so viele wie heute, insgesamt 65 Gigawatt. Belohnt wurde die richtige Antwort mit einem aktuellen Ratgeberbuch der Stiftung Warentest - natürlich passend zum Thema für die Planung von Photovoltaikanlagen.
Die Vorträge der Veranstaltung und weitere Materialien zum Thema finden sich online unter: www.klimaschutz-winsen.de.
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