Winsen
Verkehrshelferdienst an der Eckermann-Realschule feierte 50-jähriges Bestehen
thl. Winsen. Es ist der 28. September 1971: Auf dem Weg zur Eckermann-Realschule wird ein elfjähriges an dem damals noch unbeschrankten Bahnübergang in der Bürgerweide von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Die Schülerin hatte das rote Blinklicht der Ampel übersehen.
Nach dem Unfall wurden Forderungen der Eltern laut, angesichts des immer stärkeren Verkehrsaufkommens im Bereich der Bürgerweide, den Schulweg sicherer zu machen. Die Folge: 1972 nahm der Schülerlotsendienst an der Eckermann-Realschule seinen Dienst auf.
Jetzt feierte die Einrichtung ihr 50-jähriges Bestehen. Schulleiter Andreas Neises ließ die Geschichte des Lotsendienstes, der heute Verkehrshelferdienst heißt, am Montagabend in der Aula der Schule im Rahmen einer Feierstunde Revue passieren. Der Lotsendienst, der von der Verkehrswacht Harburg-Land ausgestattet wird, sei zunächst der Gipfelstürmer gewesen, habe sich danach zum Topseller entwickelt und sei heute die heilige Kuh der Schule. Mit gutem Grund: "Seit der Einführung des Lotsendienstes gab es hier keine schweren Unfälle mehr", freute sich Neises. Und die Schüler, die an dem Lotsendienst teilnehmen wollen, stehen Schlange. Und das, obwohl die Verkehrshelfer morgens pünktlich um 7 Uhr in der Schule sein müssen - weit vor allen anderen Schülern. "Es gibt Jahre, da muss das Losverfahren entscheiden, wer mitmachen kann", so der Schulleiter.
Jeden Morgen sorgen die Verkehrshelfer bis 7.45 Uhr dafür, dass Tausende Schüler sicher die Straßen vor der Eckermannschule überqueren können. Oftmals ist auch die Polizei vor Ort. Sie bildet nicht nur die Lotsen aus und kontrolliert deren Arbeitsweise, sie weist auch uneinsichtige Autofahrer in die Schranken, die zwischendurch meinen, den Anweisungen der Lotsen nicht Folge leisten zu müssen.
"Unser Lotsendienst ist gelebte Tradition und Verpflichtung. Und wir als Schule sind stolz auf unsere Schüler, die bereit sind, Verantwortung für anderen zu übernehmen", so Neises.
Christian Riech, Vorsitzender der Verkehrswacht, bedankte sich für das Engagement der Schüler: "Ihr macht den Straßenverkehr für eure Mitschüler sicherer." Vize-Landrätin Christa Beyer lobte die Helfer als "echte Vorbilder".
Zum Jubiläum gab es an der Schule einen Kreativwettbewerb. Diesen gewannen die Schülerinnen Pia und Nadine.
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